Von der Näherin zur Betriebsrätin
Foto: Westfälisches Industriemuseum |
als Tochter einer Landwirtsfamilie in Dippelsee, Ostpreußen geboren Flucht bis Karwen in Westpreußen Ankunft in Gelsenkirchen Hausgehilfin Näherin und Büglerin bei den Firmen Markmann, Wilken und Feilgenhauer in Gelsenkirchen Betriebsrätin Betriebsratsvorsitzende
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um eine Stelle als Kindergärtnerin schlugen fehl. Eine zugesagte Lehrstelle als Friseurin konnte sie nicht antreten, da ihre Mutter tödlich verunglückte und sie ihre beiden kleinen Geschwister, vier und fünf Jahre alt, beaufsichtigen musste. Als der Vater wieder heiratete, suchte sich Lotte Neumann 1950 eine Arbeit als Näherin und fing bei der Firma Markmann an. Die Arbeit bot gute Verdienstmöglichkeiten bei kurzer Anlernzeit. 1962 wechselte sie die Firma und arbeitete als Büglerin bei der Firma Feilgenhauer, wo sie bis zur Schließung des Betriebs 1986 blieb. Seit 1965 engagierte sie sich als Betriebsrätin, seit Anfang 1975 als Betriebsratsvorsitzende. Sie setzte sich unter anderem für die richtige Einstufung der Löhne und Gehälter und angemessene Zeitvorgaben beim Akkord sowie für eine gerechte Urlaubseinteilung ein. Nachdem die Firma Feilgenhauer 1972 in den Becker-Konzern übernommen wurde, kämpfte sie für die Einsetzung eines Konzernbetriebsrats. Auch als Rentnerin ist Lotte Neumann in Gelsenkirchen gesellschaftspolitisch aktiv geblieben.