Im Westen angekommen waren Flüchtlinge und Vertriebene zwar in Sicherheit, aber nicht unbedingt willkommen. Sie befanden sich in einem kriegszerstörten Land, das mit der Aufnahme von Millionen mittellosen Menschen vor immense Herausforderungen gestellt wurde. In den Industrieregionen Nordrhein-Westfalens waren die Zerstörungen und die Not der Bevölkerung nach dem Bombenkrieg besonders ausgeprägt.
Erste offizielle Stationen in der neuen Heimat waren oft Durchgangslager. Von dort aus wurden die meisten Vertriebenen zunächst in die landwirtschaftlich geprägten Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern gelenkt, deren Kriegsschäden verhältnismäßig gering waren. Diese Länder mussten daher die größten Flüchtlings- und Vertriebenenkontingente aufnehmen.
Im Zuge des Wiederaufbaus wurden dann Hunderttausende wieder umgesiedelt, vor allem in das industriell geprägte Nordrhein-Westfalen, das in den 1950er Jahren den größten Zuwachs an Flüchtlingen und Vertriebenen verzeichnete.
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