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Klaus Steilmann

Zwischen Weltwirtschaft und Club of Rome




Foto: Privatbesitz
1929
in Neustrelitz, Vorpommern als Sohn des landwirtschaftlichen Inspektors Anton Steilmann und seiner Frau Erna geboren
1944
Hilfsabitur, kurze militärische Ausbildung und Einsatz bei einem Frontaufklärungskommando
1945
Umzug nach Berlin, Aushilfe im Versand bei C&A Brenninkmeyer in Westberlin
1946
wegen einer Denunziation Flucht nach Westdeutschland, Arbeit für die englische Militärregierung
1950
Rückkehr nach Westberlin, Ausbildung und Aufstieg bei C&A in Berlin, später Hannover, Bremen, Bochum und Essen
1958
Gründung der Klaus Steilmann GmbH & Co KG in Bochum-Wattenscheid
1961 - 70
Ausweitung des Sortiments und des Betriebs durch Firmenübernahmen und Neugründungen
1984
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
ab 1990
Zusammenarbeit der Steilmann-Gruppe mit wissenschaftlichen Einrichtungen; industriepolitische und ökologisch-wirtschaftliche Studien und Marktforschungen
1991
Gründung des Klaus Steilmann Instituts für Innovation und Umwelt
1992
Mitglied des Club of Rome
1993
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Reformuniversität Witten-Herdecke


Ins Ruhrgebiet ist Klaus Steilmann eher durch Zufall gekommen: Er suchte einen eigenen Betrieb und fand ihn in Bochum-Wattenscheid. Heute betrachtet er die Stadt als seine Heimat und sieht sich als Deutscher, der aus einem Teil Deutschlands in den anderen kam.

Gelernt hat Klaus Steilmann bei C&A. Die Grundregel für Führungsaufgaben aber vermittelte ihm seine Mutter: „Nicht die Last auf andere verteilen, sondern auch selbst Lasten tragen!“ Für den Aufstieg des 1958 in Wattenscheid übernommenen Unternehmens zur „Nummer 1“ der europäischen Bekleidungsbranche 1992 gab es keinen Masterplan, dafür ein Gefühl für Mode, das Wissen um den Markt, kaufmännische Sparsamkeit und unternehmerisches Geschick.

Schon 1961 arbeiteten Vertragsbetriebe in Jugoslawien und Rumänien für die Firma. Eine Mischkalkulation zwischen den unterschiedlichen Löhnen dort und hier ermöglichte lange Zeit das Festhalten an der Produktion in Deutschland, als andere Firmen diese schon aufgegeben hatten. Obwohl Klaus Steilmann insofern auch ein früher Globalisierer ist, steht er der Globalisierung kritisch gegenüber, wenn durch sie nicht die Armut in den kostengünstigen Produktionsländer gemindert wird. Vorreiter ist Klaus Steilmann auch auf ökologischem Gebiet. Er ist Mitglied des Club of Rome und hat in seinen Firmen und bei den Zulieferern ökologische Standards eingeführt.

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