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Dorothea Koch-Thalmann

Kinder- und Familienarbeit für eine bessere Zukunft




Foto: Westfälisches Industriemuseum
1932
als viertes Kind einer Hausfrau und eines Schneidermeisters in Breslau/Schlesien geboren
1946
Vertreibung
1947
Abschluss der Volksschule in Siegen, in Breslau zuvor Besuch der Realschule
1947 - 50
Schneiderlehre beim Vater, anschließend Arbeit als Schneidergesellin
1955 - 61
Büroarbeit in einer Milchverwertungs-Genossenschaft
1961
Ausbildung als Arztsekretärin in Düsseldorf
1964 - 67
Studium der evangelischen Gemeindepädagogik in Düsseldorf
1967 - 79
Jugend- und Familienarbeit in Köln-Porz, im Volksmissionarischen Amt der Evangelischen Kirche im Rheinland, in der Familienbildungsstätte Duisburg und in der Evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth
1977
Hochzeit mit Dietrich Thalmann
seit 1981
in der Evangelischen Kirchengemeinde in Lintorf-Angermund teils freiberuflich, teils ehrenamtlich tätig


Die Erinnerung an die Ausschreitungen der sowjetischen Besatzer, die Unterdrückung durch die neue polnische Verwaltung und die Vertreibung haben Dorothea Koch-Thalmann nie ganz losgelassen. Geboren und aufgewachsen in Breslau, erlebte sie das Kriegsende mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester in Wüstewaltersdorf im Eulengebirge, dem Heimatdorf der Eltern. Vater und Schwester waren als Schneidermeister bzw. technische Zeichnerin (Stoffdruck) zunächst unter der neuen polnischen Verwaltung als Arbeitskräfte gefragt. Im August 1946 wurde die Familie genauso wie die übrigen Deutschen aus Schlesien vertrieben.

Auch der Neuanfang in Siegen war hart. Der Verlust der Heimat, das Leben als Fremde in einer zerstörten Stadt, der Tod des ältesten Bruders im Krieg und das Warten auf den jüngeren Bruder sowie der frühe Tod der Mutter 1947 waren nur schwer zu verkraften. Als Dorothea Koch-Thalmann 1947 aus der Schule entlassen wurde, ging sie bei ihrem Vater in die Lehre. Sie arbeitete danach als Schneidergesellin, bis Rückenprobleme sie zur Aufgabe des Berufs zwangen. Da sie sich seit Mitte der 1950er Jahre in der Jugendarbeit engagierte, begann sie 1964 eine Ausbildung als Gemeindehelferin. Seitdem ist sie in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit sowie in der Frauenarbeit tätig. Die Erfahrungen von Kriegsende und Nachkriegszeit prägten sie so, dass sie sich gegen eigene Kinder, aber für eine aktive Unterstützung von Familien und Frauen entschied. Heute führt sie dieses Engagement ehrenamtlich fort.

Frauengeschichte

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