Pro „Saubere Kleidung“
![]() ![]() Foto: Westfälisches Industriemuseum |
als Tochter einer Hausfrau und eines Unteroffiziers in Bad Driburg geboren Übersiedlung nach Kunnersdorf im Sudetenland Vertreibung nach Langensalza, Thüringen Übersiedlung nach Ahaus, Münsterland Lehre als Spinnerin bei Van Delden in Ahaus Umzug nach Gelsenkirchen Arbeit im Feinkostgeschäft Büglerin bei der Firma Nienhaus und Luig in Gelsenkirchen Betriebsrätin und Betriebsratsvorsitzende
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versorgte sie sich und ihre drei Töchter alleine. Sie erstritt als erste Frau in Gelsenkirchen, dass ihr der Unterhalt überwiesen wurde und sie ihn nicht, wie damals noch üblich, persönlich beim Sozialamt abholen musste. 1971 fing sie in der Bekleidungsindustrie an, zunächst als Büglerin bei der Firma Riegel, dann 1972 bei Nienhaus und Luig, einem Tochterunternehmen der Firma Steilmann. Mit überwältigender Mehrheit wurde sie 1975 zur Betriebsrätin und direkt zur Betriebsratsvorsitzenden gewählt. Von Anfang an kämpfte sie für bessere Entlohnung und gerechtere Akkordmessungen. Bis zu ihrem Austritt aus dem Berufsleben blieb sie kämpferische Betriebsrätin und eckte immer wieder bei der Geschäftsleitung an. Sie wurde fristlos entlassen, aber auf Druck der Belegschaft wieder eingestellt. Gertrud Jung ist noch heute in der Gewerkschaft engagiert sowie unter anderem in der Kampagne „Saubere Kleidung“.