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Neue Familienideale
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Im Rahmen des gesellschaftlichen Wandels in den Jahrzehnten um 1800 wuchs der Familie eine besondere Rolle zu: sie wurde quasi zur kleinsten selbständigen Einheit der Gesellschaft, die sich in der Generationenfolge auch selbst reproduzierte. Ein neues Familienideal wurde formuliert; Romane, Theaterstücke, Gedichte und die sie illustrierenden Bilder waren die Medien der Vermittlung.
Die Familie löste sich einerseits aus althergebrachten Bindungen der Großfamilie, der Nachbarschaft in Stadt und Land, der Zunft und aus geburtsständischen Bindungen. Sie gewann dagegen innere Festigkeit durch engere emotionale Bindungen zwischen den Familienmitgliedern, ausgehend von Mann und Frau.
Lexikonartikel spiegeln den Wandel der Ehe besonders gut. Die ”alte” Ehe in früheren Zeiten war noch ein Wirtschafts- und Herrschaftsverband, wo die Wahrung von Besitz und Privilegien die Hauptrolle spielten. Die neue, moderne Form der Ehe war die Liebesheirat, die auf der persönlichen Zuneigung der Eheleute basierte. Das Erwerbs- und Familienleben wurde getrennt. Mit der Einführung des Eherechts versuchte der Staat eine gewisse Kontrolle über die zentrale Institution der Ehe zu gewinnen. Die Frau sollte so erzogen werden, dass sie ihre wirtschaftlichen Aufgaben zum größten Teil aufgab und nur noch auf die Bedürfnisse des Mannes einging. Es wurden gewisse Ansprüche an die ideale Ehefrau gestellt. Die liebende Gattin war das wichtigste Frauenideal. Es beinhaltete die Fürsorge für die Familie und den Ehemann. Das negative Gegenbild war die lesende, intellektuelle oder gar gelehrte Frau.
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