Vor dem Krieg konzentrierte sich die Maschinenbauindustrie auf Ost- und Mitteldeutschland und belieferte von dort Kunden in ganz Europa. Mit Kriegsende und der folgenden Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen wurde der Austausch von Materialien, Ersatzteilen und Maschinen nachhaltig gestört.
Im Westen litten viele Industriezweige nach dem Bombenkrieg unter überdurchschnittlich hohen Maschinenschäden. Die Beseitigung von Kriegsschäden war ohne Ersatzteile aus den Herstellerbetrieben im Osten jedoch nicht möglich. Gleichzeitig siedelten sich durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen im Westen Deutschlands neue Industrien und Produktionszweige an, die schnellstmöglich eine Erstausstattung an Maschinen benötigten und den Bedarf an neuen Maschinen damit weiter erhöhten.
Die große Nachfrage konnte zunächst nicht befriedigt werden. Die Lösung des Problems nahte erst mit den Maschinenbau-Fachkräften, die durch
Flucht und Vertreibung in den Westen kamen. Hier halfen sie, westdeutsche Standorte auszubauen oder siedelten ganze Betriebe, die zuvor im Osten lagen, im Westen neu an. Erst der Ost-West-Transfer der Nachkriegszeit ließ daher den Maschinenbau zur westdeutschen Schlüsselindustrie und Westdeutschland zum Exportweltmeister von Maschinen werden.
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