Alle – auch private – Bauentwürfe mit einer Bausumme von mehr als 500 Talern mußten bei der zentralen Baubehörde des preußischen Staates, der unter Leitung des Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) stehenden „Ober-Bau-Deputation“ zur Genehmigung eingereicht werden. Da diese Behörde mit der Staatlichen Bauakademie in Berlin eng verbunden war, die bis 1869 alle Baubeamten vor ihrer Zulassung prüfte, konnte ein recht uniformer perußischer Baustil entstehen und durchgesetzt werden.
Ein Beispiel für die Wirksamkeit dieser Aufsicht bietet die Entstehung der evangelischen Auferstehungskirche in Arnsberg ab 1818. Nachdem die Planungen von Schinkel selbst aus Kostengründen verworfen wurde, fertigten die Arnsberger Baubeamten Clemens und F. A. Ritter neue Pläne, die in Berlin revidiert und dann 1822-1825 realisiert wurden (Plan der
Arnsberger Kirche.
In gleicher Weise galt dies für Militärbauten wie etwa die
Defensionskaserne zu Minden und die Aegidiikaserne zu Münster (erbaut 1828-1831 nach Plänen eines Ingenieur-Hauptmanns von Bütow an der Stelle des früheren Aegidiiklosters).