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Künstler

Ekkehard Neumann

[Kunstwerk][Biografie]

Laufgarten  2003

Beschreibung der Skulptur "Laufgarten"

Die Form eines "regulierten Ovals" wird mit einem Geländerrundlauf aus Metall, grünfarbig gefasst, umschrieben.

Der Handlauf des Geländers befindet sich in einer Höhe von 1 Meter auf Pfosten, die in gleichmäßigem Abstand gesetzt sind.

Um die Ovalform verläuft in paralleler Führung ein begehbarer, mit grobkörnigem Kies verfüllter Weg in einer Breite von etwa 1 Meter.

In der inneren, nicht begehbaren Fläche des Ovals sind Pflanzen mit stark duftenden Blüten gepflanzt wie Rosen und Lavendel und wenige junge lichte Birken.

Der Geländerrundlauf umfasst eine Fläche von ca. 4 x 3 Metern, die Gesamtform des "Laufgartens" misst die Fläche von etwa 5 x 4 Metern.

Der Aufstellungsort befindet sich im Bereich des Skulpturenparks auf einem ebenen offenen Rasenstück.

Abbildung der SkulpturD

Erfahrungsbereiche des "Laufgartens"

Von außen kommend tritt der "Benutzer" des "Laufgartens" in den Bereich der Skulptur, der durch die Kiesbahn erkennbar, hörbar und spürbar ist.

Mit dem Ergreifen des Geländerhandlaufes wird der Gang geleitet. Er beschreibt die gestaltete Form des Ovals.

So wie jede Person bei der Betrachtung einer Skulptur den Standort wechselt, Formen ertastet, um die Gesamtform zu erfassen, ergeht der Besucher diesen skulpturalen Ort.

Denn hier ist die Form der Skulptur das Oval.

Auch ohne die Orientierung durch das Geländer geben die Geräusche des Kiesuntergrundes hörbares Geleit, in der Form, in der Skulptur zu bleiben.

Es kommt ein Aspekt des spezifisch gestalteten Ortes hinzu: der Duft der Blüten bzw. der Pflanzen, die in das Innere der Form gesetzt sind. Der Duft definiert immateriell die skulpturale Form. Er diffundiert aus der präzisen Umschreibung des Ovals.

Das regulierte Oval

Das Oval erscheint im Barock als neue Grundform: Es ist die dynamische Streckung der Idealform, des Kreises. Es findet seine Anwendung vornehmlich in der Architektur.

"... Die Richtungslosigkeit und eindeutige Zentrierung wird ersetzt durch die Biaxialität mit den Spannungen zwischen Längs- und Querachse und den zwei Brennpunkten..."  (Zitat: Müller, Vogel, dtv-Atlas zur Baukunst Bd. 2, S. 485)

Ekkehard Neumann