
Die Software GrafStat (Grafik + Statistik) ist ein benutzerfreundliches Programm für Befragungsprojekte und vielfach für den Einsatz im Unterricht erprobt. Das Projekt "Forschen mit GrafStat" bietet eine aktive und attraktive Rolle für Jugendliche.
Politische Bildung sollte die Chancen nutzen, Jugendliche an Politik und an politisches Geschehen heranzuführen. Diese interessieren sich besonders dann für Politik, wenn sie sich nicht nur als Zuschauer geduldet fühlen, sondern auch aktiv als Beteiligte ernst genommen und gefragt sehen. Der vielfach bewährte Vorschlag, den wir mit diesen Arbeitshilfen unterbreiten, besteht darin, dass sie Schüler/innen sowie Jugendlichen in außerschulischen Gruppen die Möglichkeit eröffnen, als "Sozialforscher" und kritische Beobachter tätig zu werden.
Jugendliche können sich dabei mit den historischen Wurzeln der heutigen Städteordnung in den preußischen Reformen unter dem Freiherrn vom Stein sowie den Möglichkeiten zur Beteiligung an der Kommunalpolitik beschäftigen und so (erste) authentische Erfahrungen mit Politik machen. Wichtig ist, dass sie entsprechende Anregungen und begleitende Unterstützung durch den Unterricht oder in der außerschulischen Jugendgruppenarbeit erfahren. Die Arbeitshilfen richten sich daher zunächst und vorrangig an Lehrer/innen sowie an Jugendgruppenleiter/innen, die bereit und in der Lage sind, solche Politikprojekte mit und für Jugendliche im lokalen Raum durchzuführen. Die angebotenen Bausteine bieten – auch für die Lehrpersonen, die noch wenig Erfahrung mit neuen Medien haben – einen guten Einstieg in das hier entwickelte Konzept und veranschaulichen, wie man eine solide Bearbeitung des Themas erreichen kann.
Ausgangspunkt der Unterrichtsplanung ist die Überzeugung, dass Jugendliche nicht vorrangig auf die Rolle von Rezipienten festgelegt werden dürfen, sondern dass ihnen eine aktive Rolle in der Auseinandersetzung mit dem Thema "Kommunalpolitik" eingeräumt werden kann und soll. Analysieren, Urteilen und Handeln gehen dabei eine enge Verbindung ein. Das Interesse an politischer Beteiligung zu vermitteln ist nicht ganz leicht, zumal dann nicht, wenn Jugendliche noch nicht wahlberechtigt sind. Das hier vorgelegte Modell ist so beschaffen, dass die Jugendlichen diese Fähigkeiten und Fertigkeiten durch Erarbeiten einer computergestützten Jugendbefragung mit starkem lokalem Bezug schrittweise einüben und praktizieren. Es gehört zu den besonderen Vorzügen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, dass sie bei sinnvoller Nutzung Jugendliche in die Lage versetzen, relativ selbstständig und mit überschaubarem Zeitaufwand empirische Untersuchungen durchzuführen, ohne sich eine Fülle von technischen Detailkenntnissen/Fertigkeiten aneignen zu müssen. Der zur verantwortlichen politischen Urteilsbildung gehörende Realitätsbezug und der kritische Umgang mit Informationen (Medien) werden so zeitgemäß gefördert.
Für die Entwicklung von politischer Urteilskompetenz müssen die Schüler/innen darüber hinaus mit Beurteilungskriterien und Orientierungswissen umgehen können. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten hierzu werden in ansprechenden Lernsituationen mit Methoden wie Gruppenarbeit, Rollenspiel, Pro-Contra-Argumentation und Podiumsdiskussion schrittweise aufgebaut. Dabei erfahren die Jugendlichen auch, dass politisches Urteilen und Handeln nicht nur mit Arbeit verbunden ist, sondern großen Spaß machen kann und dass sie mit ihren Fähigkeiten und Produkten gefragt sind.
Durch miteinander verzahnte Arbeitsmittel wie Sachanalyse, didaktische Planungsvorschläge, gezielt ausgesuchte Unterrichtsmaterialien auf CD-ROM und im Internet und das benutzerfreundliche Computerprogramms GrafStat, das über mehrere Jahre entwickelt sowie in der Praxis erprobt wurde, stellen wir eine sehr leistungsfähige und benutzerfreundliche Infrastruktur für die Lehrpersonen bereit.
Download der Software GrafStat:
» www.grafstat.de
Weitere Informationen zur Software und Projekte für
den Einsatz im Unterricht:
» www.bpb.de/grafstat