.
1648 — Die Ausstellung — Themen — Der 30jährige Krieg — Die kämpfenden Parteien

"Ob Ferdinand im Zusammenspiel mit der spanischen Linie seiner Dynastie eine habsburgische Universalherrschaft anstrebte, wie dies einige Historiker meinen, kann hier nicht diskutiert werden. In den Ländern, deren unmittelbares Oberhaupt er war, griff er jedenfalls konsequent durch: Mit der absolutistischen "Verneuerten Landesordnung" für Böhmen ging das Königreich 1627 in den erblichen Besitz des Hauses Habsburg über.
Als sich 1629 der Sieg über die dänischen Truppen im Reich abzeichnete und Ferdinand sich auf dem Höhepunkt seiner Macht befand, erließ er das Restitutionsedikt, dessen konfessionspolitische Bestimmungen die protestantischen, dessen Betonung kaiserlicher Autorität alle Reichsstände provozieren mußte. Daß sich Ferdinand gegen eine Aufhebung dieses Ediktes wider alle Ratschläge lange sperrte, zeigt die herausragende Stellung katholisch geprägter Machtpolitik in seinem Denken. Erst 1635, im Prager Frieden, verzichtete Ferdinand auf die Durchführung des Edikts und konnte dadurch einen Frieden mit den meisten Reichsständen erreichen. Für das Kaisertum bedeutete der Friedensschluß sicherlich einen Erfolg - ein Erfolg allerdings, der letztlich zu Frankreichs Eintritt in den Dreißigjährigen Krieg führte. Mit diesem offenen Eingreifen Frankreichs 1635 erreichte der Krieg, der im Reich schon fast zu Ende war, eine neue, europäische Dimension.

weiter >