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1648 — Die Ausstellung — Themen — Der 30jährige Krieg — Die kämpfenden Parteien

Die kämpfenden Parteien: Der Kaiser

Drei Habsburger trugen während des Dreißigjährigen Krieges die römisch-deutsche Kaiserkrone: Matthias (reg. 1612-1619), sein Vetter Ferdinand II. (1619-1637) und dessen Sohn Ferdinand III. (1637-1657). Wenn manchmal trotzdem nur von dem Kaiser die Rede ist, weist dies auf den vorrangig institutionellen Charakter des Kaisertums hin und deutet die verhältnismäßige Kontinuität kaiserlicher Kriegspolitik zwischen 1618 und 1648 schon an.
 
Matthias, in dessen Regierungszeit der Prager Fenstersturz fiel, kann hier getrost übergangen werden. In seinem letzten Regierungsjahren wurden die Fäden der Macht bereits von seinem Nachfolger gezogen. Ferdinand war schon 1617 als König von Böhmen angenommen worden, und so richtete sich der Aufstand von 1618 in erster Linie gegen ihn. Die Forderung der protestantischen Stände nach mehr Mitbestimmung und konfessioneller Gleichberechtigung waren dem frommen Katholiken Ferdinand ein Greuel. Seine Devise illustriert seine Politik:
 
"Legitime certantibus corona - Dem Kämpfer für das Gerechte gebührt die Krone".

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