LWL-Newsroom
Mitteilung vom 24.03.25
Presse-Infos | Soziales
2.115 Kinder wachsen in Westfälischen Pflegefamilien auf
Familien schenken besonders entwicklungsbeeinträchtigen jungen Menschen ein neues Zuhause
Münster (lwl). 2.115 Pflegekinder lebten im vergangenen Jahr in 1.685 Westfälischen Pflegefamilien. Birgit Westers, Jugenddezernentin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), stellte die Zahlen für das Jahr 2024 am Montag (24.3.) im LWL-Landesjugendhilfeausschuss vor. "Im vergangenen Jahr lebten 1.015 Mädchen und 1.100 Jungen in einer Westfälischen Pflegefamilie. Die Kinder und Jugendlichen erfahren dort Zuwendung und Förderung, erleben Vertrauen und verlässliche Beziehungen. Es freut mich sehr, dass im vergangenen Jahr über 50 weitere engagierte Pflegefamilien dazu gekommen sind, die Kindern mit schwieriger Lebensgeschichte ein neues Zuhause schenken", so Westers.
Westfälische Pflegefamilien sind Familien für Kinder und Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel Vernachlässigung oder Gewalt in der Familie, nicht bei ihren Eltern leben können - für die darüber hinaus ein Heim, eine Wohngruppe oder eine "klassische" Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort sind. Diese Mädchen und Jungen brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch eine "richtige Familie" - beides bekommen sie in den Westfälischen Pflegefamilien. Das sind Familien, Paare oder Einzelpersonen mit besonderer Eignung, pädagogischer oder medizinischer Qualifikation. Außerdem wird jede Westfälische Pflegefamilie durch eine Familienberaterin oder einen -berater begleitet und unterstützt.
"Diese spezielle Form der Familienpflege hat sich bewährt. Westfälische Pflegefamilien werden auch von Jugendämtern in Anspruch genommen, um eine umfangreichere und intensivere - auch aufgrund der rechtlichen Neuerungen im Kinder-und Jugendstärkungsgesetz sowie im Landeskinderschutzgesetz NRW - Beteiligung und Einbeziehung der Herkunftsfamilien zu ermöglichen. Die Westfälischen Pflegefamilien erleben die kontinuierliche und engmaschige Begleitung durch die beteiligten 49 Träger als sichere und förderliche Unterstützung", so Imke Büttner von der Fachberatung für die Pflegekinderhilfe im LWL-Landesjugendamt.
Seit dem 1. Januar 2021 ist der LWL auch für Leistungen der sogenannten Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Pflegefamilien zuständig. Ergänzend zu den Westfälischen Pflegefamilien baut der LWL derzeit einen Verbund von freien Trägern zur Betreuung und Beratung von Pflegefamilien mit behinderten Pflegekindern auf (STEPPKE).
Wer Interesse hat, ein Pflegekind aufzunehmen, kann sich beim LWL-Landesjugendamt Westfalen informieren. Interessierte finden die Familienberater:innen in ihrer Region im Internet unter http://www.wpf.lwl.org oder können sich telefonisch bei Imke Büttner (Tel. 0251 591-5884) oder Heidi Knapp (Tel. 0251 591-3652) informieren.
Hintergrund
Die Bezeichnung Westfälische Pflegefamilien meint nicht alle Pflegefamilien in Westfalen-Lippe, sondern eine besondere Form der Pflegefamilie.
Dem Zusammenschluss der Westfälischen Pflegefamilien liegt ein einheitliches Konzept zugrunde, nach dem Kinder und Jugendliche mit besonders ausgeprägten Entwicklungsbeeinträchtigungen in einem familiären Rahmen leben können.
Mit 49 freien Trägern und 2.115 Kindern und Jugendlichen ist das System bundesweit der größte Träger-Verbund mit einheitlichen Qualitätsmerkmalen. Westfälische Pflegefamilien sind Familien, Paare oder Einzelpersonen mit besonderer Eignung und gegebenenfalls pädagogischer oder medizinischer Qualifikation.
Der LWL koordiniert, evaluiert und entwickelt das Gesamtsystem der Westfälischen Pflegefamilie weiter. Das LWL-Landesjugendamt steht dem Verbund der Westfälischen Pflegefamilien beratend zur Seite.
Weitere Informationen zu WPF: https://www.wpf.lwl.org/de/
STEPPKE (Soziale Teilhabe in Pflegefamilien für Kinder und Jugendliche in der Eingliederungshilfe) ist ein Verbund von freien Trägern unter Federführung des LWL-Dezernats Jugend und Schule zur Betreuung und Beratung von Pflegefamilien mit Pflegekindern in der Eingliederungshilfe. Weitere Informationen zu STEPPKE: https://www.steppke.lwl.org/
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Inklusionsamt Soziale Teilhabe
Warendorfer Straße 26-28
48145 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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