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Mitteilung vom 10.12.24
Presse-Infos | Kultur
Gefährdete Demokratie: Rechtskatholizismus in der Weimarer Republik
LWL veröffentlicht neue Perspektiven auf ein historisches Phänomen
Münster (lwl). Die Rolle des politischen und kirchlichen Katholizismus zwischen 1918 und 1933 ist Thema der jüngsten Publikation aus der Reihe "Forschungen zur Regionalgeschichte" des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte. Unter dem Titel "Gefährdete Demokratie: Rechtskatholizismus in der Weimarer Republik" untersuchen 13 Aufsätze vor allem jene antidemokratischen Strömungen innerhalb des katholischen Milieus, die sich gezielt gegen die Republik wandten.
"Die Rechtskatholiken waren zwar innerhalb des Katholizismus eine Minderheit", erklärt Dr. Julia Paulus, eine der Herausgeberinnen des Bandes. "Einige, unter anderem Reichskanzler Franz von Papen, erreichten jedoch erheblichen Einfluss."
Die Beiträge analysieren die Ursprünge, Strukturen und Entwicklungen des Rechtskatholizismus sowie dessen ambivalentes Verhältnis zur katholischen Amtskirche und den Verbindungen zum Vatikan. Neben Schlesien stehen hierbei besonders adlige Netzwerke in Westfalen und Rheinland im Mittelpunkt. Zusätzlich werden auch überregionale und transnationale Perspektiven in Ausblicken nach England, Österreich und Italien diskutiert. Schließlich fragt der Band: Wie viel Katholisches steckt in heutigen rechten Strömungen - und wie viel Rechtspopulismus im heutigen Katholizismus? Dabei will er denjenigen Anregungen geben, die sich für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Religion und Politik interessieren.
Olaf Blaschke, Guido Hitze, Manfred Körber, Markus Köster, Georg Mölich und Julia Paulus (Hg.), Gefährdete Demokratie. Rechtskatholizismus in der Weimarer Republik.
(Forschungen zur Regionalgeschichte Band 90),
Brill Schöningh, Paderborn 2024, 379 Seiten, gebunden, 64 Euro
ISBN 978-3-657-79483-6
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Greta Civis, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Telefon: 0251 591-5706, greta.civis@lwl.org
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