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Mitteilung vom 05.12.23

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Feuerwehrgeschichte professionell begleitet

Gründung des wissenschaftlichen Beirats zum Forschungsprojekt über die Geschichte des Instituts der Feuerwehr

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Münster (lwl). Am Montag (4.12.) gründete sich auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) der wissenschaftliche Beirat für das Forschungsprojekt "Gefahrenabwehr und Daseinsvorsorge lernen: Eine Geschichte des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen zwischen Diktatur und Demokratie".

Seit Juni erforscht das Projekt die Geschichte des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen. Am Münsteraner Institut werden seit 1931 Feuerwehrleute aus- und weitergebildet - Ehrenamtliche ebenso wie Hauptamliche. In der Geschichte des Instituts der Feuerwehr geht es nicht nur um Brandbekämpfung. Sie erzählt auch vom Umgang von Menschen mit Risiken und Sicherheitsbedürfnissen, von der Auseinandersetzung mit entfesselten Naturgewalten und verdichteten Lebensräumen, vom Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Technik sowie zwischen staatlichem Steuerungsanspruch und kommunalem Ehrenamt.

"Mit Blick auf die Feuerwehrschule lässt sich eine Gesellschaftsgeschichte der Feuerwehr in Nordrhein-Westfalen zwischen Diktatur und Demokratie erzählen", sagt Christopher Kirchberg. Der Historiker bearbeitet das Projekt am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, sichtet Filme, Text- und Bildqellen in Archiven in ganz NRW und wertet diese aus. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Zeit des Nationalsozialismus. Ab 1934 wurden die Feuerwehren der Polizei unterstellt und die damalige Provinzial-Feuerwehrschule (zwangs-)verstaatlicht. Wie verhielten sich Feuerwehrleute, wie wirkte sich der Nationalsozialismus auf ihre Arbeit und ihr Selbstverständnis aus?

Die Mitglieder des Beirats begleiten die wissenschaftliche Arbeit. Neben Prof. Dr. Malte Thießen und PD Dr. Claudia Kemper vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Prof. Dr. Sabine Mecking (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Stefan Goch (Ruhr-Universität Bochum), Stefan Querl (Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel in Münster), Dr. Klaus Schneider (Ehrenvorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen), Silke Baumgarten (Abteilungsleiterin im Innenministerium NRW), Heinrich-Peter Holz (Abteilungsleiter am Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen) gehört auch Berthold Penkert, Direktor des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen dem Beirat an. Der Initiator des Projekts erhofft sich neben professioneller historischer Aufarbeitung auch Impulse für eine gesellschaftliche Debatte über die Rolle und das Selbstverständnis der Feuerwehr. "Wir müssen unsere Herkunft kennen, um die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen", so Penkert.

Im Anschluss an das Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse im Sommer 2025 vorliegen sollen, ist die Erarbeitung von Vermittlungskonzepten geplant.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Greta Civis, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Telefon: 0251 591-5706, greta.civis@lwl.org
presse@lwl.org



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Karlstr. 33
48147 Münster
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