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Mitteilung vom 28.01.19

Presse-Infos | Psychiatrie

Moderne Personalentwicklung im Gesundheits- und Sozialwesen

LWL-Klinik Paderborn und LWL-Kliniken Lippstadt/Warstein richten erstmals Fachtagung zu Personalarbeit in der Psychiatrie aus

Bewertung:

Paderborn (lwl). Digitalisierung, Industrie 4.0, Change Management und andere Begriffe beschäftigten Unternehmen in allen Bereichen. Eine besondere Herausforderung, um neue und sich schnell verändernde Anforderungen an Mitarbeitende zu vermitteln, bieten die verschiedenen Instrumente der Personalentwicklung. Die Klinik Paderborn des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat dazu gemeinsam mit den LWL-Kliniken Lippstadt/Warstein erstmals eine Fachtagung mit dem Schwerpunkt der Personal- und Kompetenzentwicklung im Gesundheits- und Sozialwesen angeboten. Insgesamt 130 Teilnehmende haben sich mit den Schwerpunkten Kompetenzbasierung im Bildungsmanagement, Kompetenz- und Personalentwicklung sowie der konkreten Anwendung im Bereich stationsäquivalenter Leistungen in der psychiatrischen Versorgung im Rahmen von Vorträgen und Workshops beteiligt.

Dr. Maria Stefani, Referentin für Personalentwicklung im LWL-PsychiatrieVerbund Westfalen hat sich der Frage gewidmet, welche Art der Personalförderung zukünftig in der Psychatrie benötigt wird. Der LWL-PsychiatrieVerbund legte sich mit dem Projekt "Kompetenzbasiertes Bildungsmanagement", das 2018 beendet wurde, fest, um proaktive Personalentwicklung betreiben zu können. Die Entwicklung betrifft vor allem Fort- und Weiterbildungsangebote, die nach heutigen Maßstäben bedarfsorientiert, d. h. sowohl vom Mitarbeiter als auch vom Patienten aus gesehen, entwickelt und angeboten werden sollen. Um dies zu gewährleisten und die Qualität und Nachhaltigkeit der Fort- und Weiterbildungsmaßnahen garantieren zu können, wurden spezifische Qualitätskriterien des LWL-PsychiatrieVerbundes für Bildungsmaßnahmen entwickelt, den "LWLcert".

"Kompetenzbasierung in der Personalentwicklung ist heute State oft the Art", wie Prof. Peter Dehnbostel betont. Dies bringe vor allem einen elementaren Wandel in der Personalarbeit mit sich. Anforderungen der Mitarbeitenden verändern damit auch die Anforderungen an die Personalarbeit. Aus diesem Umstand heraus konkretisiert Dr. Stefanie Hiestand, Mitarbeiterin am Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung an der Leibniz-Universität Hannover, dass Personalarbeit heute mit drei grundlegenden Herausforderungen konfrontiert ist:
- Demografie (z. B. Vereinbarkeit der verschiedenen Generationen)
- Digitalisierung (digitale Transformation)
- Dynamik (Work-Learn-Life-Balance)

Da Vermittlung von Kompetenzen kaum bis gar nicht möglich sei, müsse ein Unternehmen vor allem das Lernen durch Interaktion zu fördern ermöglichen, führte Hiestand aus. "Kompetenzen können durch Reflexion und Anwendung von Methoden oder eigenen Erfahrungen entwickelt werden", sagte Hiestand.

Ein besonderer Aspekt in der psychiatrischen Versorgung sind stationsersetzende Leistungen, genannt Stationsäquivalente Behandlung (StäB). Die Versorgung psychisch kranker Menschen erfolgt im Rahmen von StäB im persönlichen Umfeld des Patienten. Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte erbringen die Behandlungsleistung damit nicht am Krankenhausbett. Die besondere Herausforderung für die Kliniken und ihre Mitarbeitenden liegt dabei vor allem in der Kompetenz- und Personalentwicklung, Patientinnen und Patienten in ihrem Lebensumfeld medizinisch, therapeutisch und pflegerisch zu betreuen.
Dieser besonderen Frage haben sich das Zentrum für Psychiatrie (zfP) Südwürttemberg und die LWL-Klinik Paderborn unabhängig und aus unterschiedlichen Perspektiven gestellt. Die LWL-Klinik Paderborn hat im Rahmen eines europäisch geförderten Projektes - eingebettet in das Projekt des LWL-PsychiatrieVerbundes Westfalen - mit dem Schwerpunkt "Ambulantisierung in der Psychiatrie" von 2016 bis Ende 2018 zur Entwicklung von Kompetenzen im Rahmen von StäB beigetragen. Während dieser Zeit wurden Qualifizierungsbedarfe erhoben und Kompetenzen beschrieben. Im Gegensatz dazu ist das ZfP Südwürttemberg mit einer direkten Umsetzung von StäB gestartet - im Sinne von Learning by doing. Die Erfahrungsberichte fielen kritisch, aber dennoch am Ende positiv aus.



Pressekontakt:
Kerstin Webel, LWL-Klinik Paderborn, Telefon 05251 295 5171, kerstin.webel@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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33098 Paderborn
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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