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Mitteilung vom 20.04.18

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Buchprojekt:

LWL sucht Fotos und Geschichten zu westfälischem Marmor

Bewertung:

Münster/Warstein/Soest (lwl). Alte Musterplatten von westfälischem Marmor aus Lippstadt gelangten mit einer historisch wertvollen Sammlung aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert ins LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) nach Münster. "Echten Marmor gibt es in Westfalen nicht. Marmor ist hier als Handelsbezeichnung für devonische und unterkarbonische Kalksteine zu verstehen", erklärt der LWL-Paläontologe Dr. Lothar Schöllmann.

Die Musterplatten-Sammlung ist Auslöser für ein Buchprojekt über diese besonderen Gesteine. Für das Buchprojekt sind die Autoren auf der Suche nach alten Fotos der Steinbrüche, Fotos von Arbeiten in der Steinbrüchen und in den Verarbeitungsbetrieben, und sie suchen Geschichten über Abbau und Arbeiten in den Betrieben. Interessiert sind wir auch an Möbelstücken, die mit sauerländer Marmor veredelt sind und nach Dekoartikeln aus diesem Material", so Schöllmann.

"Diese Marmore wurden zum Teil seit der frühen Neuzeit abgebaut wie der Marmor 'Helden-Rot', der in Mecklinghausen bei Attendorn gewonnen wurde. Diese Gesteine fanden eine weite Verbreitung. Verbaut wurde dieser Marmor u.a. in Burg Schnellenberg in Attendorn, Schloss Herdringen in Arnsberg, dem Kronprinzenpalais in Berlin und im Königsberger Schloss in Ostpreußen", sagt der Experte. "Bisher gibt es keine Gesamtdarstellung über die Marmore aus Westfalen, sondern nur einzelne Artikel in Fachzeitschriften oder in Heimatblättern." An dem Buch arbeiten neben Prof. Dr. Thomas Kirnbauer von der Technischen Hochschule Georg Agricola die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter des LWL-Museums für Naturkunde Ulrich Kaplan und Dr. Ulrich Flotmann mit sowie Schöllmann.

Um alle westfälischen Marmore erfassen zu können, wurden im Bergamt in Dortmund die Akten aller Marmorfelder erfasst und ausgewertet. Mit Hilfe dieser Akten konnten die ehemaligen Steinbrüche lokalisiert und dort Gesteinsproben entnommen werden, so dass nun von allen Marmoren Muster vorliegen. Neben diesen Arbeiten wird nach Gebäuden recherchiert, in denen diese Marmore verbaut worden sind. Kaplan stieß dabei auf Haus Dassel in Allagen (Warstein, Kreis Soest). Betreut wird Haus Dassel von einem Kreis Ehreamtler um Rainer Kleeschulte. Die Firma Dassel betrieb bis in die 1950er Jahre Marmorbrüche im Sauerland und weitere Steinbrüche in Deutschland und im europäischen Ausland. In dem Gebäude sind zahlreiche Gesteine verbaut worden, u.a. die Marmore "Goldader" aus Nehden bei Brilon und "Lennestein" aus Grevenbrück bei Altenhundem.

Das LWL-Museum für Naturkunde bittet um Meldungen mit Fotos und Geschichten an: Dr. Lothar Schöllmann, LWL-Museum für Naturkunde, lothar.schoellmann@lwl.org, Tel. 0251 591 6024.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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