Mitteilung vom 29.06.16
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LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Verabschiedung des Institutsleiters Prof. Dr. Bernd Walter
Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Mittwoch (29.6.) Prof. Dr. Bernd Walter, Leiter des Instituts für westfälische Regionalgeschichte, in den Ruhestand verab-schiedet.
Walter arbeitete 33 Jahre beim LWL, 17 davon an der Spitze des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte. Nach seinem Lehramtsstudium der Fachrichtungen Geschichte und Physik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster erarbeitete der gebürtige Ibbenbürener als wissenschaftlicher Assistent mit dem Historiker Erich Kosthorst eine Analyse zum ¿Verhältnis von NS-Regime und Justiz¿, die in Fachkreisen bis heute als Standardwerk gilt.
1983 trat Prof. Dr. Bernd Walter in den Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Dort betreute er das als wegweisend geltende Projekt ¿Der Provinzialverband in der Zeit des Nationalsozialismus ¿ Psychiatrie im Dritten Reich¿. 1999 übernahm er die Leitung des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte. 2002 ernannte ihn die Universität für sein Engagement in Forschung und Lehre zum ¿außerplanmäßigen Professor`.
¿Eine beeindruckende wissenschaftliche Laufbahn¿, betonte LWL-Direktor Matthias Löb in seiner Dankesrede am Mittwoch in Münster. Er lobte besonders Prof. Walters Beiträge zur kritischen Erforschung und Aufarbeitung der NS-Geschichte und der Rolle des damaligen Provinzialverbandes bei der massenhaften Zwangssterilisation und Ermordung seelisch Kranker. Auch an der Aufarbeitung von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in der Psychiatrie der 1950er bis 1970er Jahre habe der Institutsleiter wesentlich mitgewirkt. ¿Mir hat stets imponiert, dass Sie nie der Versuchung erlegen sind, halbe Sachen zu machen¿, sagte Löb. ¿Für Sie gab es auf schwierige Fragen nie einfache Antworten.¿
Wer Walters Nachfolge antritt, werden die politischen Gremien des LWL Anfang Juli entscheiden.
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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