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Mitteilung vom 25.02.10

Presse-Infos | Kultur

¿Schreibtischtäter¿ und Nationalsozialist der ersten Stunde:

LWL gibt Tagebücher von Karl Friedrich Kolbows heraus

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Münster (lwl). Karl Friedrich Kolbow (1899 ¿ 1945) war von 1933 bis 1944 als westfälischer Landeshauptmann Verwaltungschef des Provinzialverbandes Westfalen, dem Vorgänger des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Der Nationalsozialist der ersten Stunde, der bereits 1921 Mitglied der NSDAP wurde, passte die Jugendhilfe, die Fürsorgeerziehung und die Psychiatrie den rassenideologischen Grundsätzen der Nazis an. Während des Zweiten Weltkrieges war er für die Durchführung der ¿Euthanasie¿ verantwortlich. Der LWL gibt jetzt die Tagebücher Kolbows heraus, die er seit seiner Jugend geführt hat. Die öffentliche Präsentation der neuen Quellenedition findet am Mittwoch, 3. März, um 18 Uhr im LWL-Landeshaus in Münster statt.

¿Kolbows Aufzeichnungen offenbaren die Wahrnehmungsperspektive eines ¿Schreibtischtäters`. Mit der Edition steht eine Quelle zur Verfügung, die durch das Insiderwissen des Beamten Einblicke in das innere Gefüge des NS-Herrschaftssystem erlaubt¿, so Martin Dröge vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, der die Tagebücher herausgegeben hat.

Bevor der Rezitator Markus von Hagen im Rahmen der Präsentation ausgewählte Textpassagen liest, führen LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch, Prof. Dr. Bernd Walter, Leiter des LWL-Institutes für westfälische Regionalgeschichte, und Dröge in die Tagebücher und ihren historischen Kontext ein. Abschließend kommentiert der Historiker Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer von der Universität Münster die Tagebücher aus wissenschaftlicher Perspektive.

Achtung Redaktionen:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
natürlich sind auch Sie herzlich zur Präsentation der Tagebücher von Karl Friedrich Kolbows am Mittwoch, 3. März, um 18 Uhr im LWL-Landeshaus eingeladen.
Lydia Kramm hält für Sie weitere Informationen bereit und vermittelt ihnen gerne Interview-Partner.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Karlstr. 33
48147 Münster
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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