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Mitteilung vom 06.09.19

Presse-Infos | Psychiatrie

20 Jahre Gerontopsychiatrische Tagesklinik in Paderbron

LWL-Klinik feiert das Jubiläum: "Unverzichtbarer Bestandteil des Versorgungsnetzes in der Region"

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Paderborn (lwl). Vor 20 Jahren wurde die Gerontopsychiatrische Tagesklinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an der Mallinckrodtstraße 22 in Paderborn eröffnet. Sie ist der Teil Abteilung für Gerontopsychiatrie/Soziotherapie der LWL-Klinik Paderborn. Für das gerontopsychiatrische Versorgungsnetz der Region ist sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil geworden.

Seit dem 1. Juli 1999 stellt die Tagesklinik eine zentrale Anlaufstelle für Menschen ab dem 55. Lebensjahr dar, die an seelischen Krankheiten leiden und einer intensiven, teilstationären Behandlung bedürfen. Dr. Beate Joachimsmeier, Chefärztin der Abteilung Gerontopsychiatrie/Soziotherapie, weist darauf hin, dass Menschen in dieser Lebensphase bereits vielfältig geprägt wurden und aufgrund ihres Alters neuen Belastungen und Krisen ausgesetzt sind, die es zu bewältigen gilt.

Belastungen oder Krisen können z. B. der Eintritt in den Ruhestand, Verluste von Partnern, Familienangehörigen und Freunden sein, aber auch die Konfrontation mit Krankheit und der eigenen Sterblichkeit oder Verlust der Unabhängigkeit und der Selbstständigkeit. Allerdings bedarf nicht jeder, der psychisch erkrankt, einer stationären Krankenhausbehandlung. Oft reicht eine tagesklinische Behandlung aus, um wieder gesund zu werden. Die Tagesklinik, als sogenannte "Klinik ohne Bett", besuchen die Patientinnen und Patienten von montags bis freitags tagsüber, an den Abenden sowie am Wochenende kehren die Patienten in ihr privates Umfeld zurück. Dadurch bleibt der Kontakt zur Familie, den Freunden, den Nachbarn erhalten, eine (Re-)Integration der Patienten in ihr gewohntes Lebensumfeld wird ermöglicht.

Die Tagesklinik bietet 13 Behandlungsplätze an. Die intensive teilstationäre Behandlung reicht von Pharmakotherapie, über Ergotherapie, Bewegungs- und Musiktherapie, pflegerisch geleitete Gruppen zur Verbesserung der Kognition und Alltagsbewältigung bis hin zur Einzel- und Gruppenpsychotherapie. Neben der diagnosespezifischen Behandlung stehen die Konzepte von Wiedererlangung, Förderung und Erhalt der psychosozialen und alltagspraktischen Kompetenzen im Vordergrund des Behandlungsplans.

Im Rahmen einer Feier zum 20-jährigen Bestehen der Gerontopsychiatrischen Tagesklinik beleuchtete Dr. Anke Nolte, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie des St. Johannisstifts Paderborn, das Thema der Polypharmazie im Alter. Da ältere Menschen oft eine Vielzahl von Medikamenten erhalten, ist ein sorgfältiger Umgang mit der Medikation notwendig, Wechselwirkungen sind zu beachten, weniger ist häufig mehr.
Neben der Pharmakotherapie ist die Psychotherapie ein wichtiges Standbein der Behandlung in der Gerontopsychiatrischen Tagesklinik. Während in früheren Zeiten noch gelehrt wurde, dass ältere Menschen zu Veränderungsprozessen nicht mehr in der Lage seien und demzufolge keine Psychotherapie benötigten, zeigte Dr. Ulrich Schmidt-Furstoss, Leiter der Gerontopsychiatrischen Tagesklinik des Evangelischen Krankenhauses Bethel Bielefeld, die Bedeutung der Psychotherapie im Alter auf.

Aufgrund der demographischen Entwicklung ist die gerontopsychiatrische Versorgung aktueller denn je. Die Tagesklinik in Paderborn wird auch weiterhin ein verlässlicher Ansprechpartner für die Belange älterer Menschen mit psychischen Erkrankungen sein.



Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Kerstin Webel, LWL-Klinik Paderborn, Telefon 05251 295 5171, kerstin.webel@lwl.org
presse@lwl.org



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33098 Paderborn
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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