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Mitteilung vom 11.07.18

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Lange Weile - Auf der Suche nach der leeren Zeit

Experimentelles Kooperationsprojekt zwischen LWL-Industriemuseum und der TU Berlin

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Hattingen (lwl). Am Sonntag (15.7.) lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) um 11 Uhr ein zur Eröffnung der Ausstellung Lange Weile - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen präsentiert die Ergebnisse einer Kooperation mit dem Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum der TU Berlin.

"Mit dem Projekt 'Lange Weile' wagt das LWL-Industriemuseum ein interdisziplinäres Experiment", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. "Die Szenografie legt den Fokus auf Bilder und Räume und eröffnet dem Museumsbesucher so eine neue Art des Sehens und Erlebens innerhalb einer Ausstellung. Das LWL-Industriemuseum lernt folglich, Gefühle zu zeigen."

Studierende des Masterstudiengangs Bühnenbild Szenischer Raum haben sich mit dem Thema "Langeweile" beschäftigt und ihre Ideen und Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Medien umgesetzt. Mit der Installation "Labyrinth" von Anne Laure Jullian de la Fuente auf dem Außengelände des Museums kann der Besucher sich entscheiden, ob er die Entschleunigung des Umweges wählt, oder doch den direkten Weg zum Ziel nimmt und sich "keine Zeit lässt". In seiner Performance im Keller des Gebläsehauses beschäftigt sich Takaya Kobayashi mit Zeit, Raum, Körper und der Grenze zwischen Kunst und Leben - live und virtuell. Im angrenzenden Raum macht die Light/Sound-Komposition von Victor Treushchenko-Bernhardt den Takt der vergehenden Zeit fühlbar und sensibilisiert für den Umgang mit Raum und Zeit. Beim "MüßigGang" von Amina Nouns können die Besucher auf einem Audio-Pfad dem Hochofen 3 lauschen, der sich - nach der Werksschließung 1987 in "Rente" - seine ganz eigenen Gedanken zum Thema Langeweile macht.

Hinter dem zunächst eher negativ besetzten Begriff der Langeweile eröffnet die Ausstellung eine tiefere Ebene. "Die 'leere Zeit' kann als Ausgangspunkt für kreative Prozesse dienen, der 'leere Raum' kann Inspiration sein und mit Ideen und Projekten gefüllt werden", sagt Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums. "Gleichzeitig handelt es sich um einen unterschätzten, einen facettenreichen Begriff dessen Konnotation sich im Laufe der Zeit gewandelt hat. Ist der Begriff in der eigenen Erinnerung vielleicht eher mit negativen Gefühlen besetzt, als Zeitraum, in dem nichts passiert, in dem sich die Zeit schier endlos in die Länge zieht, wird Langeweile heute vielmehr mit 'freier Zeit' assoziiert und ersehnt. In Zeiten unendlicher Beschäftigungsmöglichkeiten, Zwängen und hoher Arbeitsbelastung ist sie fast schon zum Luxus geworden."

"Langeweile ist fraglos fordernd", so Zache. "Für die Szenografie, die mit einem vorgegebenen Ort, seiner Geschichte und seinen Räumen umgehen muss, und genauso für das Museum mit der immer wieder neuen Chance, Plattform zu sein für andere und kreative Potenziale bei Machern und Publikum zu wecken. Nehmen wir uns die Zeit für eine kurzweilige, lange Weile."

Bis zum 9. September können sich die Besucher des LWL-Industriemuseums Henrichshütte Hattingen auf den Pfad der Langeweile begeben.

Bei der Eröffnung am Sonntag (15.7.) um 11 Uhr im Biergarten des Henrichâ¿¿s Restaurant begrüßen Rüschoff-Parzinger und Zache die Gäste. Eine Einführung gibt Johann Jörg, Szenograf und Mentor des Projektes. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung von Peter Brand, Carla Koellner und Merlin Schreiber.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Veranstaltungsort:
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen
http://www.lwl-industriemuseum.de



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Delia Pätzold, LWL-Industriemuseum Henrichshütte, Telefon: 02324 9247-118
presse@lwl.org



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