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Mitteilung vom 22.05.17

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Ein Erlebnis für die ganze Familie

Archäologische Landesausstellung "Revolution Jungsteinzeit" im LWL-Museum für Archäologie in Herne

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Herne (lwl). Weder die Industrialisierung noch das digitale Zeitalter hatten einen so großen Einfluss auf die Menschheitsgeschichte wie die Jungsteinzeit. Das zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Mittwoch (24.5.) mit der Archäologischen Landesausstellung "Revolution Jungsteinzeit" im LWL-Archäologiemuseum in Herne. Bis zum 22. Oktober können Erwachsene und Kinder 7.000 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen. Mit gut 900 Fundstücken und zahlreichen Mitmachstationen tauchen sie ein in die Zeit von Ötzi und Stonehenge. Eine weitere Ausstellung zeigt die archäologischen Spitzenfunde aus NRW der vergangenen fünf Jahre.

2,5 Millionen Jahre hat der Mensch als Jäger und Sammler gelebt. Dann kommt die Wende: Vor rund 12.000 Jahren wird er im Vorderen Orient sesshaft. Er fängt an, Siedlungen mit festen Gebäuden zu bauen, Getreide anzupflanzen und Vieh zu züchten. Ein neues Zeitalter beginnt: die Jungsteinzeit. Sie ist Ausgangspunkt für viele gesellschaftliche und technische Entwicklungen, aber auch Probleme, die das Leben heute noch prägen. Die "Neolithische Revolution" breitete sich in der Folge in ganz Europa aus. Im Gebiet des heutigen NRW setzte sie vor etwa 7.300 Jahren ein. Die Landesausstellung "Revolution Jungsteinzeit" zeigt: Klimawandel, Überbevölkerung und falsche Ernährung sind Fragen, die den Menschen schon seit Jahrtausenden beschäftigen.

"Ich bin glücklich und stolz, dass in NRW die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen und Sparten so gut gelingt, dass wir solche Ausstellungen gemeinsam präsentieren können", erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Schließlich diene das Projekt einer gemeinsamen Sache: "Wir wollen die kulturellen Schätze der Vergangenheit schützen, bewahren und sie auch für nachfolgende Generationen anschaulich machen", so Prof. Dr. Michael Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen. "Ein wichtiger Nebeneffekt ist dabei die Stärkung der regionalen Identität", sagte Rind.

Archäologie zum Anfassen und Ausprobieren steht im Zentrum der Ausstellung "Revolution Jungsteinzeit" im LWL-Museum für Archäologie in Herne. Das soll mit zahlreichen Mitmachstationen und einem umfangreichen Begleitprogramm kleine wie große Besucher ansprechen. "Ob Pflugsimulator, Zeitmaschine oder Einarmiger Bandit - selbst Hand anlegen ist ausdrücklich erwünscht. Nur so lässt sich das Leben der Menschen vor mehr als 7.000 Jahren wirklich begreifen", erklärte Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock. Er testete die Stationen noch vor Eröffnung mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Herne. Die waren beeindruckt davon, dass viele Dinge, die das heute das Leben leichter machen, Erfindungen der Jungsteinzeit sind. Einen Pflug über den Acker zu führen, hatten sie sich aber einfacher vorgestellt.

Mit dem Thema Nahrung beschäftigt sich ebenfalls das museumspädagogische Begleitprogramm, das von Vorträgen über Workshops und Führungen bis hin zu Sonderveranstaltungen reicht. Das LWL-Museum für Archäologie bietet spezielle Themenführungen für Schulklassen in jeder Altersgruppe sowie für Erwachsene und Kinder an. Die angebotenen Schulprogramme sind auf die Kernlehrpläne des Landes NRW abgestimmt. Im Vordergrund der fünf Themenführungen steht das Erleben der Ausstellung mit allen Sinnen und durch eigene Aktivitäten der Teilnehmer.

Den Anfang macht die Führung "Kalle wird sesshaft". Hier gehen Kinder im Vorschulalter und der ersten Klasse mit dem Museumsmaulwurf auf Entdeckungstour durch den Alltag der ersten Ackerbauern und Viehzüchter. Unter dem Titel "Körner und Hörner" lernen Schülerinnen der Klassen 1 bis 5, wieviel Steinzeit in unserer heutigen Ernährung steckt. Für Schüler der Sekundarstufe I geht es in die Steinzeitwerkstatt (Klassen 5 bis7) und auf dem "Laufsteg durch die Steinzeit" (Klasse 8 bis 10). Im Mittelpunkt dieser Themenführungen stehen die Werkzeuge der frühen Bauern und deren Kleidung und Schmuck vor 7.000 Jahren. Die Erlebnisführung "Revolution Jungsteinzeit" eröffnet Erwachsenen und Schülerinnen der Sekundarstufe II einen besonderen Blick auf die Epoche. Thema sind die Gemeinsamkeiten zwischen damals und heute.

Wer lieber auf eigene Faust die Sonderausstellung erkunden möchte, der kann den von Bernhard Hoëcker besprochenen Audioguide nutzen. Mit Humor und Wissen begleitet der Komiker und Schauspieler den Besucher durch beide Ausstellungsteile. Dabei erklärt er auch komplexe Zusammenhänge und stellt die wichtigsten und kuriosesten Objekte der Ausstellung vor - von der jungsteinzeitlichen Speisekarte bis zu seinem persönlichen Lieblingsobjekt, einer 100 Millionen Jahre alten Milbe.

Die Archäologische Landesausstellung ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem LWL-Museum für Archäologie Herne, dem LVR-Landesmuseum Bonn und dem Lippischen Landesmuseum Detmold. Initiator ist das NRW-Bauministerium, Schirmherrin ist Hannelore Kraft, die noch amtierende Ministerpräsidentin des Landes NRW. Nach Stationen in Bonn und Detmold ist Herne die letzte Station der archäologischen Landesausstellung und einziger Standort im Ruhrgebiet.

Im Rahmen der Archäologischen Landesausstellung NRW schließen sich seit 1990 alle fünf Jahre sämtliche archäologischen und paläontologischen Einrichtungen des Landes zusammen und zeigen ein "Best of" ihrer Funde und Forschungsergebnisse. Da diese stetig wachsen, hat man sich für gleich zwei Ausstellungen entschieden. Die eine widmet sich einem wechselnden Schwerpunktthema. Die andere zeigt die archäologischen Spitzenfunde aus NRW der vergangenen fünf Jahre.

Mehr Informationen unter: http://www.revolution-jungsteinzeit.de oder http://www.lwl-landesmuseum-herne.de

LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



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44623 Herne
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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