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Mitteilung vom 29.03.17

Presse-Infos | Kultur

Landesregierung und Kommunen erneuern die Partnerschaft von Schulen und außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen

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Düsseldorf (lwl). Die Landesregierung und die drei kommunalen Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen, der Städtetag NRW, der Landkreistag NRW und der Städte- und Gemeindebund NRW, haben eine Gemeinsame Erklärung zur Förderung von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen unterzeichnet. Seit 2005 sind bereits über 1300 nordrhein-westfälische Schulen und 375 Archive, Bibliotheken, Gedenkstätten, Medienzentren, Museen, Musikschulen, Sportvereine und Volkshochschulen Bildungspartner in der landesweiten Initiative Bildungspartner NRW geworden, einem gemeinsamen Angebote der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR).

Schulen, die eine dauerhafte Kooperation mit einem außerschulischen Partner eingehen, machen ihren Schülern praxisnahe Lernangebote, die zum Forschen und Entdecken, Ausprobieren und Mitgestalten einladen. Einhellig betonten die Vertreter der Landesregierung und der Kommunalen Spitzenverbände die positiven Ergebnisse der kontinuierlich wachsenden Initiative Bildungspartner NRW. Als Zeichen gemeinsamer Verantwortung für die Bildung wolle man die erfolgreiche Initiative für das außerschulische Lernen bis zum Jahr 2025 voranbringen, damit sich viele weitere Schulen und kommunale Einrichtungen für eine systematische und dauerhafte Zusammenarbeit entscheiden.

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschhoff-Thale unterstrich, dass die kommunalen Bildungs- und Kultureinrichtungen wesentliche Beiträge zu einer umfassenden Bildung leisten. Sie seien von unschätzbarem Wert, um Kultur und Geschichte im wörtlichen Sinn zu begreifen und erlebbar zu machen. Milena Karabaic, LVR-Kulturdezernentin, zeigte sich hoch erfreut über die Anerkennung, die Bildungspartner NRW, als gemeinsames, langfristiges Angebot von LVR und Westfalen-Lippe LWL sowie des Ministeriums für Schule und Weiterbildung erfährt. Schüler mit dem kulturellen Erbe vertraut zu machen, sei ihr ein Herzensanliegen.

Schulministerin Sylvia Löhrmann hob hervor, dass es zu den Merkmalen einer guten Schule gehöre, mit außerschulischen Bildungspartnern zusammen zu arbeiten. "Außerschulisches Lernen ermöglicht Begegnung und Auseinandersetzung mit der Kultur, Natur und Geschichte des eigenen Heimatraumes", so die Ministerin. Guter Fachunterricht komme daher gar nicht umhin, die vielfältigen Bildungs- und Kulturangebote aus dem kommunalen Umfeld einzubeziehen. So stellten etwa die lokal- oder regionalgeschichtlichen Lernangebote der Archive, Museen und Gedenkstätten eine wichtige Ergänzung zu den nationalgeschichtlichen Darstellungen des Schulbuches dar. "Zu lernen, wie Menschen am eigenen Ort in der NS-Zeit gedacht, gehandelt oder gelitten haben, macht es leichter, Verbindungen zwischen dem eigenen Leben und der Vergangenheit herzustellen."

Christina Kampmann, NRW-Jugendministerin betonte die wichtige Rolle außerschulischer Bildungspartnerschaften für die Teilhabe an unserer demokratisch-poltischen Kultur. Junge Menschen müssten möglichst früh erfahren, dass Politik und Kultur etwas Offenes, Dynamisches und Gestaltbares seien. "Ob Bibliotheken, Sportvereine oder Gedenkstätten - außerschulische Lernorte machen Kindern und Jugendlichen Angebote, in die sie sich mit ihren eigenen Fragen, Interessen und Ausdrucksformen einbringen können", so Ministerin Kampmann. Dies gelte ganz besonders für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte. Angesichts wachsender gesellschaftlicher Vielfalt leisteten die Teilhabeangebote der Bildungspartnerschaften auch einen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung von Integrationsprozessen.

Auch Klaus Hebborn, Beigeordneter und Dezernatsleiter für Bildung, Kultur und Sport des Städtetags NRW, hob die integrativen Wirkungen außerschulischer Lernangebote hervor: "Kulturelle Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung für das interkulturelle Miteinander in unseren Städten. Die Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Museen, Musikschulen und anderen Kultureinrichtungen sind daher ein zentraler Baustein in der kulturellen Infrastruktur nordrhein-westfälischer Kommunen."

Dr. Martin Klein, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags des Landes Nordrhein-Westfalen, wies auf das große Potenzial der Bildungspartnerschaften für das Lernen mit alten und neuen Medien hin: "Bildungsgerechtigkeit hängt auch im kreisangehörigen Raum in NRW vom Zugang aller Schüler zu digitalen Lernangeboten ab. In den Medienzentren, Bibliotheken und Volkshochschulen der Kreise begegnen Kinder und Jugendliche der ganzen Vielfalt klassischer und digitaler Lernmittel. Sie tragen damit entscheidend zur Förderung der Medien- und Informationskompetenz bei."

Der Beigeordnete des Städte- und Gemeindebundes NRW, Claus Hamacher, erinnerte an die gemeinsame Verantwortung von Landesregierung und Kommunen für die Bildung. Die Bildungspartnerschaften seien ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie Angebote des Landes und der Kommunen einander wirkungsvoll ergänzen können. Sie zeigten überdies, dass Bildung mehr ist als Schule. "Mit Bildungspartner NRW haben Land, Städte und Gemeinden ein bundesweit einzigartiges Modell für die Verzahnung schulischer und außerschulischer Lernangebote geschaffen."

Wie sich eine Bildungspartnerschaft in der Praxis umsetzen lässt, präsentierten Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiterinnen einer Gedenkstätte, eines Museums und einer Bibliothek. Eine Schülergruppe des Luisen-Gymnasiums berichtete, welche historischen und politischen Erkenntnisse sie ihren Recherchen zu individuellen Lebensschicksalen in der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte verdankten. Kinder der Katholischen Grundschule Sand, Bergisch Gladbach, erzählten davon, wie ihnen die Zusammenarbeit mit dem LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach die Papierherstellung und viele spannende Angebote ihrer Heimatregion näher gebracht habe. Und Oberstufenschülerinnen des Kölner Gymnasiums Kreuzgasse schilderten, wie die Stadtbücherei sie bei der Vorbereitung und Fertigstellung ihrer Facharbeiten unterstützt. Einig waren sich die Kinder und Jugendlichen mit ihren Lehrern darin, dass die Lernangebote ihrer außerschulischen Bildungspartner eine wertvolle Bereicherung des schulischen Fachunterrichts darstellten. Und mehr Spaß machten sie auch, wie eine Schülerin betonte.

"Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist durch die Bildungspartnerschaften verlässlicher geworden", hoben die drei Vertreterinnen außerschulischer Einrichtungen hervor. Die einer jeden Partnerschaft zugrunde liegende schriftliche Vereinbarung habe dazu geführt, dass man die gemeinsamen Lernangebote sehr viel genauer auf die besonderen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Lerngruppen zuschneiden könne. Zudem sorgten die regelmäßigen Besuche am Lernort dafür, dass die außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen für Kinder Jugendliche zu einem vertrauten Begegnungsort würden.

Zentrale Unterstützung erhalten Schulen und kommunale Einrichtungen durch die Geschäftsstelle Bildungspartner NRW, einem gemeinsamen Angebot des LVR-Zentrums für Medien und Bildung und des LWL-Medienzentrums für Westfalen im Auftrag des Ministeriums für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe.

Weitere Informationen: http://www.bildungspartner.nrw.de



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