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Mitteilung vom 14.02.17

Presse-Infos | Kultur

Schwarz-Weiß-Fotografie von Albert Renger-Patzsch

LWL-Museum präsentiert Kunstwerk des Monats Februar

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Münster (lwl). Das Museum für Kunst und Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster stellt im Februar ein Bild des deutschen Fotografen Albert Renger-Patzsch (1897-1966) als Kunstwerk des Monats vor. Die Schwarz-Weiß-Fotografie "Wattenlandschaft im ausgelaufenen See" (um 1951) erinnert auf den ersten Blick an die Nordsee bei Ebbe, zeigt aber den Möhnesee im Kreis Soest.
Eine Reproduktion des Kunstwerkes ist noch bis Ende des Monats in der Vitrine im Foyer am Seiteneingang des Museums (Pferdegasse) zu sehen.

Dort, wo sich sonst durch die 1913 errichtete Möhnetalsperre das Wasser der Möhne und der Heve ansammelt, sind nun nur noch kleine Wasserflächen und der schlammige Untergrund des Stausees zu sehen. Der schlickige Boden erinnert an das Watt der Nordsee, das von wasserführenden Prielen durchzogen wird. Der Titel "Wattenlandschaft im ausgelaufenen See" lässt vermuten, dass Renger-Patzsch beim Anblick des wasserarmen Möhnesees eine ähnliche Assoziation gehabt hat. Entgegen seiner Bildbezeichnung war der Stausee zum Zeitpunkt der Aufnahme im Jahr 1951 jedoch gar nicht ausgelaufen. Ein besonders niederschlagsarmes Jahr war der Grund für den außergewöhnlichen Füllstand des Möhnesees, die Stauhöhe lag 15 Meter unterhalb des Stauziels.

Die Fotografie ist Teil des um 1951 entstandenen Fotoalbums "Rund um den Möhnesee", das 2013 für die Sammlung des Kunstmuseums angekauft wurde. Die 34 Schwarz-Weiß-Fotografien stehen in der Tradition der Neuen Sachlichkeit und zeigen Motive aus der Gegend rund um den Ort Wamel: den Möhnesee mit Staudamm, Wiesen, Felder, Häuser, Waldlandschaften. Das Dorf wurde 1944 für Renger-Patzsch und seine Familie zur neuen Heimat, nachdem das Atelier des Fotografen im Museum Folkwang in Essen durch einen Luftangriff zerstört wurde. Wamel ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Möhnesee im Kreis Soest.

Wechselnde Fotografien aus dem Bildband werden seit der Neueröffnung des LWL-Museums 2014 in Raum 1.30 (Landschaftsräume - Landschaftsträume) gezeigt, wo sie in den Dialog mit den gemalten Landschaften Westfalens treten, die im gleichen Raum ausgestellt werden. Wegen der hohen Lichtempfindlichkeit werden die Motive etwa alle drei Monate ausgetauscht.

Renger-Patzsch zählt zu den bedeutenden Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder zeichnen sich durch eine nüchterne, scheinbar emotionslose Hinwendung zu den Dingen aus und sind von einem sachlich-dokumentarischen Stil geprägt. Mit seiner Art zu Fotografieren hat Renger-Patzsch Mitte der 1920er Jahre wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Fotografie als eigenständiges Medium gegenüber der Malerei etablieren konnte.

Seit 1978 stellt das Museum jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung detailliert vor. Das Kunstwerk des Monats ist im Foyer des Museums am Eingang Pferdegasse ausgestellt. Ein Text dazu ist im Museumsshop für 1,00 Euro erhältlich.



Pressekontakt:
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400 und Rebecca Baasch, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-209, museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org



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