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Mitteilung vom 25.10.16

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LWL zeichnet Kirchplatz in Rahden als Denkmal des Monats aus

Stadt unterstützt Erhalt der Kirchringbebauung

Bewertung:

Rahen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat den Kirchplatz in Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) als Denkmal des Monats ausgezeichnet. Die bereits 1033 in einer Urkunde Kaiser Konrads II. erstmals erwähnte Stadt Rahden erhielt im Jahr 1817 einen neuen gesellschaftlichen Mittelpunkt, als aus dem bisherigen Kirchhof mit Gräbern ein Kirchplatz wurde.

¿Mit der Auszeichnung zum Denkmal des Monats wollen wir darauf hinweisen, dass einige Gebäude des Kirchringes in einem schlechten Zustand sind und dringend saniert werden müssen. Die Stadt Rahen bemüht sich vorbildlich, die geschlossene Kirchring-Bebauung zukunftsfähig zu machen und so zu erhalten¿, lobt LWL-Denkmalpfleger Jürgen Reuter.

Hintergrund
Mit dem Bau der ¿Alten Schule¿ wurde der Kirchring 1834 baulich geschlossen. Nach einem Brand im Jahr 1907 wurde am Standort des ehemaligen Kaufladens Lindemann das Hotel Central errichtet, das sich als Jugendstilgebäude zum Kirchplatz und zur Gerichtsstraße hin öffnet. 1939 wurde die historische Kirchringbebauung auf der Südseite abgerissen. Weil die Gerichtsstraße ausgebaut wurde, konnte der Kirchring nicht wieder geschlossen werden. ¿Obwohl der Kirchplatz in der nachfolgenden Zeit seine Bedeutung als lebendige Mitte der Stadt Rahden allmählich verloren hat, formt die historische Bebauung im Norden und Westen nach wie vor das städtebauliche Erscheinungsbild des Kirchplatzes. Leerstände und damit einhergehende Mängel der Bausubstanz sowie fehlende Perspektiven für die Nutzung trüben dessen Gesamtbild jedoch erheblich¿, so Reuter.

Heute besteht die Bebauung westlich der St. Johanniskirche aus vier zweigeschossigen, zum Teil nachträglich verkleideten Fachwerkhäusern (Lange Straße 2¿8) mit Wohnungen im Obergeschoss und Geschäften im Erdgeschoss. Nördlich der Kirche befindet sich ein weiteres Fachwerkhaus (Kirchplatz 2), das seit rund 200 Jahren als Gaststätte genutzt wird. Die Fachwerkhäuser, die zwischen dem 17. und dem frühen 19. Jahrhundert gebaut wurden, befinden sich heute in teils sehr schlechtem Zustand.


2014 und 2015 wurden die Fachwerkhäuser westlich der St. Johanniskirche von der LWL- Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen aufgemessen. Das Aufmaß soll als Grundlage für ein Nutzungskonzept der vorhandenen Kirchringbebauung dienen. Ziel war es, die Kirchringbebauung zu erhalten und eine neue Nutzung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude zu finden. ¿Als wir uns dabei intensiv mit der Bausubstanz auseinandergesetzt haben, mussten wir aber feststellen, dass die Gebäude aufgrund des baulichen Zustandes zum Teil nicht mehr zu halten sind und deshalb Grundsanierung nötig ist¿, so Reuter. ¿Um garantieren zu können, dass man die Bebauung zukunftsfähig nutzen kann, müssen die Grundrisse für moderne Wohnansprüche verändert werden. Trotz dieser akuten Probleme ist die geschlossene Kirchringbebauung als Zeugnis der Stadtgeschichte von Rahden aus Sicht der Denkmalpflege unbedingt zu erhalten, sei es durch Erhalt oder Neubau.¿

Die Stadt Rahden unterstützt die Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Kirchringbebauung und möchte die Mitte des Ortes durch eine neue Nutzung der vorhandenen Bausubstanz attraktiv gestalten. Die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen wird diesen Planungsprozess weiter begleiten und entsprechende Hilfestellung leisten.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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