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Mitteilung vom 18.09.03

Presse-Infos | Der LWL

Ausstellung der Münsteraner Textilkünstlerin Angela Tóth-Dorn im WFM Detmold

Bewertung:

Detmold (lwl). Ein ganz altes und in der veränderten Erscheinungsform doch völlig neues Ausstellungsthema zeigt das Westfälische Freilichtmuseum Detmold vom 20. September bis zum 19. Oktober 2003: Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat für Ende September mit "Hanf&Co." Aktionstage rund um textile Fasern vorgesehen, deren Auftakt und Umrahmung die Ausstellung "samen>faser>geflecht . feldzeichen" der Künstlerin Angela Tóth-Dorn bildet.
Schon seit den 90ern schuf die Künstlerin zusammenhängende Zyklen plastischer Werke aus natürlichen Fasern: Die Gebilde wirken sensibel und ästhetisch äußerst ansprechend. Die natürlichen Werkstoffe sind mit größter Sorgfalt ausgewählt, die Inspiration für ihre Motive schöpft die Künstlerin aus der Natur. Der in einer von Technik beeinflussten Welt lebende Mensch, soll Denkanstösse zu bewussterem Leben erhalten.

In diesen Arbeiten finden Betrachter ausschließlich Naturfasern: Flachs, aber auch Wolle oder Sisal spiegeln die individuellen Erfahrungen der Künstlerin in plastischen Bildwerken. Ihre Formensprache erweckt Assoziationen ornamentaler, aber auch natürlicher Strukturen: Schriftformen verschiedenster Kulturen, markante Blattcharakteristika oder Wurzelgeflechte erscheinen in mehreren ihrer Objekte.

Das teilweise reliefartige Aufbrechen der Flächen zeigt Kräfte, die die Natur immer wieder in unserer Umgebung zeigt. Das Material wird aber auch zeichenhaft verwendet: So soll ein Flachsbündel, zu finden in mehreren Werken unter dem Titel "Feldzeichen", auf die Entstehung der Objekte verwiesen: Die Pflanze - von der Erde gewonnen - wird zur Kunst.
Plastische Wirkung und Qualität der Oberflächenstrukturen beziehen sich aufeinander. So steht eine raue, grobe Oberfläche neben dem weichen, hellen Glanz glatter Flachsfasern, gedrehte Knoten finden sich neben offenen Schleifen.

Die Plastiken von Angela Tóth-Dorn zeigen das Ergebnis eines Prozesses der Kulturintegration: In Ungarn in den vierziger Jahren geboren ist sie seit den Siebzigern in Deutschland zuhause. Für das Westfälische Freilichtmuseum Detmold ist ihre Ausstellung aus verschiedenen Gründen von hoher Bedeutung: Selbst im Vorführ ", Ausstellungs - und Sammlungsbereich mit Textilien aus Westfalen aktiv, besteht insbesondere hier am Landesmuseum für Volkskunde ein Bewußtsein für die Bedeutung, die textile Fasern und Materialien insbesondere für die weibliche Lebensweise früherer Jahrhunderte besaßen. Aufschlußreiche Einsichten erhofft sich das Museum von dem Kontrast zwischen textilen Gebrauchsgegenständen des Alltagslebens als Ergebnis der Faserbearbeitung, die im Mittelpunkt der Aktionswoche "Hanf&Co." (25.September bis 28. September) stehen, und dem künstlerischen Zugriff auf dieselben Ausgangsmaterialien durch Angela Tóth-Dorn. In ihrer Ausstellung "samen>faser>geflecht. Feldzeichen" in der ehemaligen Fasanerie des Museums sind ihre Arbeiten vom 20. September bis zum 19. Oktober 2003 zu sehen. Die Künstlerin wird am 20. /21. September und am 27./28. September in der Ausstellung selbst anwesend sein und Auskunft zu ihren Arbeiten geben.

Weitere Informationen: Katharina Schlimmgen-Ehmke, Telefon: 05231/706-0
Westfälisches Freilichtmuseums Detmold, di - so 9 - 18 Uhr, Einlass bis 17 Uhr

ANGELA TÓTH-DORN
- biographische Daten -

1942 in Szombathely/Ungarn geboren
1956-60 Schülerin an dem zu der Zeit einzigen Kunstgymnasium Ungarns in Budapest. Nach dem Abitur
1960-62 Kostümmalerin am Budapester Opernhaus
Kurse an der Dési Huber Abendkunstschule
1962-66 Lehramtsstudium in Pécs
13 Jahre in Ungarn und
3 Jahre in der Bundesrepublik als Kunsterzieherin tätig.
2. Preis für Kunsterzieher am Internationalen Wettbewerb in Forte dei Marmi/Italien
1974-76 Weblehre bei Erzsebet Perczel in Budapest
Textilstudium bei Prof. Lohse an der Fachhochschule Design Münster
Seit 1979 Kunstschaffend; lebt und arbeitet in Münster
1980 Mitglied des Bundes Bildender Künstler
1983 Mitglied der Gruppe "Freie Textilgestalter Nord"

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen

1978 Ochtrup
Greven Stadtsparkasse
1981 Rastede Galerie
1982 Münster Stadthaussaal
1983 Bremen Galerie Schnoor
Kiel Schloss, Schauenburger Halle
Paderborn Städtische Galerie
1984 Schwetzingen Palais Hirsch
1985 Budapest Bartok 32 Galeria

Neumünster Textilmuseum
Telgte Volksbank
1987 Lüdinghausen Galerie Noran
1988 Orleans
Paris Salon de Taverny
Neumünster Textilmuseum
1989 Lübeck Galerie in der Mengstraße
Lüdinghausen Volksbank
1990 Szombathely Biennale in Ungarn
1993 Münster Stadthaussaal
1995 Westerland/Sylt Galerie Alte Post
1998 Gais Rehaklinik
1999 Wijk aan Zee im Programm Kulturdörfer Europas

Kontaktadresse: Angela Tóth-Dorn, Dechaneistr. 15, 48145 Münster






Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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