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Mitteilung vom 11.08.03

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Archäologie-Museum: Eisbohrkern gerettet

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Herne (lwl). Am vergangenen Samstagnachmittag (9.8.) gab es Eis-Alarm im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne: Der Bohrkern aus der Antarktis mit 5.000 Jahre altem Eis musste gerettet werden, denn das Kühlaggregat in der Klimakammer hatte versagt und der Eisbohrkern drohte zu schmelzen. Während der Reparatur lagert er im Kühlraum einer nahe gelegenen Bäckerei.

Der Eisbohrkern ist das zentrale Objekt im so genannten Klimakubus des Archäologie-Museums. Dort inszenieren die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) das Klima als einer der zentralen Faktoren menschlichen Lebens, durch alle Zeiten bis in die Zukunft hinein. Denn mit Hilfe von solchen Eisbohrkernen können Experten das Klima inzwischen über fünf Millionen Jahre in die Vergangenheit berechnen und 70.000 Jahre in die Zukunft prognostizieren.

"Das war sehr stressig, aber auch aufregend" erinnert sich Uwe Riedel, Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes an seinen Dienst im LWL-Museum. Am vergangenen Samstag um 14.20 Uhr schrillte der Alarm an der Informationstheke: Mit dem Kühlaggregat stimmte etwas nicht. Riedel stellte schnell fest, dass das Thermometer statt minus 20 Grad Celsius nur noch minus 15 Grad anzeigte, Tendenz steigend. Nun trat der Rettungsplan in Kraft, den die Museumsmitarbeiter für genau diesen Fall erarbeitet hatten: den Bohrkern ausbauen, mit Eis in einer Kiste verpacken und zur Bäckerei Ecker in Herne fahren. Die liegt nur wenige hundert Meter vom Museum entfernt und hatte sich bereit erklärt, dem Bohrkern im Notfall in ihrem Kühlraum "Asyl zu gewähren".

Da die Haustechniker nicht schnell genug vor Ort sein konnten, musste Peter Simmes, eigentlich Modellbauer im LWL-Museum, über Telefon Uwe Riedel erklären, wo er Werkzeug findet und wie der Bohrkern auszubauen sei. Zusammen mit zwei Kollegen baute er die Vitrine auseinander und entnahm den Bohrkern. Museumsbesucher besorgten Gefriertüten aus dem nächsten Supermarkt und Eis aus dem Museumscafé. Zusammen verpackten sie den Bohrkern dann in zwei Kisten und rollten ihn auf einem Transportwägelchen zur Bäckerei Ecker. Die Mitarbeiter dort waren telefonisch informiert und hatten schon alles vorbereitet.

Die Rettungsaktion dauerte eineinhalb Stunden. Nun liegt das uralte Eis aus der Antarktis neben Brötchen bei minus 40 Grad und wartet darauf, dass seine Vitrine im Museum repariert ist.



Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.




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