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Mitteilung vom 28.04.03

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Über den Wolken, über der Welt
LWL-Mitarbeiter hat als Bergsteiger Sechstausender fest im Blick

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Münster (lwl). In großer Höhe arbeitet Michael Schneider jeden Tag: Aus seinem Bürofenster im 6. Stock blickt der Mitarbeiter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) über die Dächer Münsters auf den Dom. Doch während seiner Arbeit im LWL-Integrationsamt kommt der Experte des psychosozialen Fachdienstes für behinderte Arbeitnehmer nur selten dazu, die Aussicht zu genießen. Dafür zieht es ihn in seiner Freizeit umso höher hinauf. Anfang März sogar so hoch wie nie zuvor in seinem Leben: Da kämpfte sich Michael Schneider in stockdunkler Nacht die tief verschneiten Hänge des Chimborazo (6.310 Meter) empor, des höchsten Bergs in Ecuador.

Seine Gruppe aus zwölf Bergsteigern hatte den Gipfel schon vor Augen, als sie die Kräfte verließen. Michael Schneider musste aufgeben. Kurz vor der magischen 6.000-Meter-Marke.
"Zuerst war der Frust schon groß", gibt der 48-Jährige zu. Denn auf seine dreiwöchige Bergtour durch Ecuador hatte sich der erfahrene Bergsteiger fast ein Jahr lang vorbereitet.

Für ihn sollte auf den Gipfeln der südamerikanischen Anden ein Lebenstraum wahr werden. Doch auch die beiden anderen "Eisriesen", die er besteigen wollte, ließen ihn abblitzen: Sowohl am Cayambe als auch am Cotopaxi zwangen heftiges Schneetreiben und tosender Sturm die Seilschaften zur Umkehr. Trotzdem nennt Michael Schneider seine Reise "absolut fantastisch". Ausgerüstet mit Eispickel, Seil und Steigeisen kletterte er sieben Mal höher als 4.000 Meter, erklomm in dünner Höhenluft Steilhänge und Geröllfelder, balancierte bei eisigem Wind über tückische Felsspalten und blickte in der Morgensonne über die majestätischen Andengipfel, die aus den Wolken ragten.

Als gebürtiger Bayer hört Michael Schneider den Berg schon seit seiner Kindheit rufen. Für die Anden trainierte er dennoch monatelang Kondition und Ausdauer: "In dieser extremen Höhe wird jeder Schritt zur Anstrengung." Der "Viento bianco", der mörderische "weiße Wind" über den Bergen Ecuadors, nötigte ihm ebenso viel Respekt ab wie die Aufstiege mitten in der Nacht oder die gefährlichen Passagen über pappigen Schnee und Vulkanasche. Dass man sich bei allem Ehrgeiz nicht überschätzen dürfe und Sicherheit auch vorgehe, wenn der Gipfel zum Greifen nahe scheint - das ist für Schneider selbstverständlich. "Aber Angst habe ich nur vorher", sagt er. "Wenn es losgeht, ist die Angst wie weggeblasen."

Tief beeindruckt war der LWL-Sozialexperte aber nicht nur von der wilden Schönheit der Natur Ecuadors, sondern auch von den Menschen, denen die Gruppe auf ihren Touren begegnete. "Die kulturelle Vielfalt und die unvorstellbare Armut dieses Landes haben mich völlig erschlagen", bekennt Michael Schneider. Seine Erlebnisse hielt er in einem Online-Tagebuch (https://www.bergtraeume.de) fest, das er während der Reise fast täglich aktualisierte - so waren Familie und Freunde in Münster ständig auf dem Laufenden. In diesem Jahr will Schneider mit einem Kollegen aus dem LWL-Integrationsamt noch drei Alpengipfel bezwingen - kleine Hügel für ihn. Doch nach Ecuador zieht es den erklärten "Höhen-Fantasten" zurück, irgendwann. Auf den Cotopaxi oder einen anderen Eisriesen, bekennt er lächelnd, "möchte ich schon noch mal rauf".




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