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Mitteilung vom 17.04.03

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Restaurierung dient westfalenweit als Vorbild
LWL kürt Haus Stockebrand zum Denkmal des Monats April

Bewertung:

Möhnesee-Körbecke (lwl). Als einziges Gebäude einer größeren Wohnanlage und eines der wenigen erhaltenen Fachwerkgebäude in Körbecke (Kreis Soest) überhaupt ist das um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete ehemalige Wohnhaus der Familie Stockebrand erhalten geblieben. Vor zwei Jahren hat die Gemeinde Möhnesee das Haus handwerklich und denkmalpflegerisch so vorbildlich restauriert, dass der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) es jetzt zum Denkmal des Monats April kürte.

"Die Gemeinde hat sich schon vor Beginn der Bauarbeiten sehr eng mit uns abgestimmt und die historische Bausubstanz nur dort verändert, wo es
unbedingt nötig war. So zählt Haus Stockebrand zu den Baudenkmalen, die wir künftig als Vorbild für andere Restaurierungen nennen", lobt LWL-Denkmalpfleger Dr. Oliver Karnau das Engagement des Eigentümers.

Das sonst eher einfache, von einem Satteldach bedeckte Gebäude hat an den Giebelseiten sehr schöne profilierte Balkenköpfe und Füllhölzer, die - wie eine Farbuntersuchung gezeigt hat - von Anfang an farbig gestaltet waren und ein besonderes Schmuckstück des Hauses gewesen sind.

Bei der Instandsetzung des Hauses hat der Kulturverein besonders darauf geachtet, die historischen Spuren des Hauses zu erhalten. Trotzdem mussten etliche verfaulte Fachwerkhölzer ausgetauscht werden. Im Inneren ist die ursprüngliche Grundrissstruktur des Obergeschosses größtenteils unverändert. In einigen Räumen konnten sogar die alten Holzdielenböden aufgearbeitet und erhalten werden, obwohl sie teilweise windschief und uneben waren.

LWL-Denkmalpfleger Karnau freut sich besonders darüber, "dass außerdem die Fenster im Oberge-schoss mit ihren seltenen Stangenverschlüssen erhalten werden konnten. Überhaupt ist man mit den Fenstern sehr sorgfältig umgegangen. Wo neue Fenster eingefügt werden mussten, wurden sie den historischen Fenstern nachgebildet."

Um die Wärmedämmung zu verbessern, stellte eine Fachfirma eine Innenschale aus Leichtlehm mit Kalkputz vor die Fachwerkwände. "Damit hat man nicht nur an bauzeitliche Materialien und Methoden angeknüpft, sondern auch für moderne Ansprüche einen besonders homogenen Wandaufbau und außerdem ein sehr angenehmes Raumklima hergestellt", so Karnau.

Viele Arbeiten hat mit der Lippstädter INITEC (Gesellschaft für Ausbildung und Arbeit gGmbH) eine Ausbildungsinitiative übernommen. Unter Aufsicht und Anleitung von qualifizierten Ausbildern und einem Fachbetrieb aus Hamm haben die Jugendlichen nicht nur alte Anstriche entfernt und das Fachwerk neu angestrichen, sie haben auch bei den Lehmputzarbeiten mitgeholfen. Diese Zusam-menarbeit von Ausbildungsinitiative und Denkmalpflege findet Karnau vorbildlich, "weil sich dabei kulturelles und soziales Engagement verbinden." Aus Sicht der Denkmalpflege sei es besonders erfreulich, dass alle Instandsetzungsarbeiten mit Fotos und Plänen genau dokumentiert worden und somit für künftige Generationen nachvollziehbar seien, so der LWL-Denkmalpfleger weiter.

Glücklich sind die Denkmalpfleger auch darüber, dass für das Fachwerkhaus Stockebrand eine passende Nutzung gefunden wurde: Der Kulturverein Möhnesee e.V. veranstaltet auf beiden Geschossen des Hauses Ausstellungen.






Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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