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Mitteilung vom 14.02.03

Presse-Infos | Der LWL

Vergessene Schicksale:
LWL erinnert an das Leiden der Kriegsgefangenen in Westfalen

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Münster/Hemer (lwl). Fast 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind es noch immer die vorzensierten Filmsequenzen der Propagandakompanien, die das Bild dieser Katastrophe weithin bestimmen. An die heute vergessene Lagerwelt und an das Schicksal der Kriegsgefangenen erinnert ein 40-minütiger Videofilm, den das Westfälische Landesmedienzentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) 1995 aus bis dahin unbekanntem Originalmaterial zusammengestellt hat. Der LWL zeigt den Film "Kriegsgefangen! Bilder aus dem Lager Hemer" am Mittwoch, 19. Februar, um 19.30 Uhr in Münster, LWL-Landesmedienzentrum, Warendorfer Straße 24.

"Der Blick auf den Alltag der Zivilbevölkerungen aller beteiligten Länder des Zweiten Weltkrieges und auf das Schicksal der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter war lange Zeit verstellt", so Dr. Volker Jakob vom Westfälischen Landesmedienzentrum. "Dabei war die willkürliche Verschleppung und Ausbeutung von Millionen Männern, Frauen und Kindern ohne Zweifel eines der großen Verbrechen des Nationalsozialismus. Erst seit den 1980er-Jahren hat dieses lange verdrängte Thema Eingang in das öffentliche Bewusstsein gefunden."

Eines der größten Kriegsgefangenenlager befand sich damals in Hemer (Märkischer Kreis), wo ein filmbegeisterter Wachsoldat das Alltagsleben der Gefangenen und ihrer Aufseher mit der Kamera festgehalten hat. "Diese Bilder vermitteln in einzigartiger Weise Einsichten in die demütigenden Lebensumstände von Kriegsgefangenen, die damals auch in Westfalen einer ungewissen Zukunft entgegensahen. Aber auch Stolz und ungebrochenes Selbstbewusstsein sind immer wieder zu erkennen", so Jakob, Leiter des Bild-, Film- und Tonarchiv des LWL, aus dessen Beständen dieses Material stammt.

Im Begleitprogramm der vom Stadtarchiv Münster und dem Geschichtsort Villa ten Hompel präsentierten Ausstellung "Zwangsarbeit in Münster und Umgebung 1939-1945.", die an das weithin vergessene Schicksal der vielen hunderttausend Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter auch in Westfalen erinnert, zeigt das LWL-Landesmedienzentrum den Film in Münster Dr. Volker Jakob und die Historiker Eberhard Thomas (Stadtarchiv Hemer) und Hans-Hermann Stopsack (VHS Menden-Hemer-Balve) werden in die Geschichte des Filmes und des Lagers einführen. Der Eintritt ist frei.






Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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