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Mitteilung vom 25.09.02

Presse-Infos | Der LWL

Der LWL-Landesjugendhilfeausschuss will die offene Ganztagsschule - aber nicht um jeden Preis

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Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) begrüßt die Initiative des Landes, eine offene Ganztagsschule als Regelangebot für Schulkinder aufzubauen. Voraussetzung sei aber ein "fairer und dauerhafter Finanzausgleich für die Kommunen" und eine sozialpädagogischer Förderung von Schulkindern, nicht nur einfache Betreuung. Dies forderte jetzt der LWL-Landesjugendhilfeausschuss unter Vorsitz von Maria Seifert (Gladbeck).

Über den Hintergrund berichtet Hans Meyer, Leiter des LWL-Landesjugendamtes: "Das Land beabsichtigt bis 2007 die verschiedenen Betreuungsangebote für Schulkinder wie zum Beispiel Hort, altersgemischte Gruppen oder '13 Plus' unter dem Dach der Schule zu bündeln. An 75 Prozent aller Schulen sollen dann insgesamt 600.000 Kinder auch nachmittags betreut werden, schwerpunktmäßig an Grundschulen. Bisher werden 400.000 Kinder in Angeboten unterschiedlichster Qualität betreut, davon 50.000 in Horten und altersgemischten Kindergartengruppen." Nach den ersten Planungen des Landes soll das zusätzliche Angebot von den Kommunen und über Elternbeiträge finanziert werden, das Land will Zuschüsse geben.

Die Jugendpolitiker des LWL befürchten, dass die Gemeinden, Städte und Kreise auf den Kosten sitzen bleiben und daher nur ein Minimalangebot möglich ist, das dem Förderbedarf von Kindern nicht gerecht wird. Ausschussvorsitzende Maria Seifert: "Viele Kinder brauchen Hausaufgabenhilfe und Unterstützung bei ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung: Streiten und Kompromisse schließen, Misserfolgserlebnisse bewältigen oder in Alltagssituationen Selbstbewusstsein entwickeln. Was derzeit Horte und andere Angebote der Jugendhilfe leisten, darf nicht für die Ganztagsschule geopfert werden. Wenn das Land nach PISA eine bessere Betreuung und Bildung umsetzen will, kostet das auch mehr Geld." Falls diese Anforderungen nicht erfüllt werden, will der Ausschuss am derzeitigen System trotz aller Verbesserungsnotwendigkeiten festhalten.








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Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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