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Mitteilung vom 18.09.02

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Westfalen wollen 2000 Jahre Varusschlacht feiern

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Werl (lwl). 2.000 Jahre nach der verheerenden Niederlage des römischen Feldherrn Varus wollen die Westfalen den Sieg der Germanen über die damalige Besatzungsmacht im Jahre neun nach Christus feiern. Wie der Kulturausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch (18.9.) in Werl beschloss, sollen die Wissenschaftler des Verbandes die Jubiläumsaktivitäten für das "welthistorische Ereignis auf westfälischem Boden" vorbereiten. Nach Angaben seines Kulturdezernenten Prof. Dr. Karl Teppe plant der Kommunalverband eine Konzeption als Europaratsausstellung ähnlich der Schau anlässlich des Jubiläums 350 Jahre Westfälischer Frieden (1998) oder der Karolingerausstellung in Paderborn 1999. Der LWL hat ein Römermuseum in Haltern und ab März 2003 ein neues Archäologiemuseum in Herne, das sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt.

"Unabhängig vom wissenschaftlich noch nicht sicher nachgewiesenen Schlachtfeld Kalkriese bei Osnabrück: Zumindest die Vor- und Nachgeschichte der Entscheidungskämpfe zwischen Römern und Germanen spielte in Westfalen", so Teppe weiter. Die Römer rückten damals aus den Lagern entlang der Lippe in Holsterhausen, Haltern (beide Kreis Recklinghausen), Beckinghausen, Oberaden (beide Kreis Unna) und Anreppen (Kreis Paderborn) ins freie Germanien vor. Haltern sollte sogar Hauptstadt einer neuen Provinz Germanien werden.

Mehr als 700 Theorien gibt es über den tatsächlichen Ort der Schlacht, in der der Germanenfürst Arminius den Feldherrn des römischen Kaisers Augustus ("Varus, gib mir meine Legionen wieder!") in einen Hinterhalt lockte. Zwar holte die damalige Weltmacht noch mehrmals zu Vergeltungsschlägen für Varus' Niederlage aus, zog sich aber schließlich aus Westfalen zurück. Seit 1871 wurde mit dem aufkommenden Nationalgefühl in Deutschland Arminius, eingedeutscht "Hermann", zum "Befreier Deutschlands" stilisiert. Als sichtbares Zeichen wurde 1875 das Hermannsdenkmal bei Detmold eingeweiht, das unter anderen die Nationalsozialisten für ihre Propaganda nutzten.







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Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
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