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Mitteilung vom 12.06.02

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Westfalica Picta: Neuer Band über das Münsterland
Zeitreise mit einem Souvenir-Humpen

Bewertung:

Oelde (lwl). Wer heute mit der Bahn von Münster nach Osnabrück reist, ahnt kaum, dass Lengerich im 19. Jahrhundert einen der außergewöhnlichsten Bahnhöfe Westfalens besaß. 1874 reich verziert im neogotischen Baustil errichtet, erinnerte er eher an einen Repräsentationsbau als an ein Zweckgebäude.

Galt das Münsterland lange Zeit als unwirtlich, langweilig und wenig belebt, verstanden sich seine Fürsten durchaus auf den Lebenstil der Zeit. Schönes Beispiel hierfür ist das Bagno in Steinfurt, das zunächst (wenn auch etwas verspätet) nach dem Vorbild Versailles angelegt und Ende des 18. Jahrhunderts zu einem englischen Park umgestaltet wurde.

Auf eine Zeitreise zu diesen und anderen Orten des Münsterlands lädt der sechste Band 'Münsterland' der Reihe 'Westfalica Picta' ein, den der Ardey-Verlag im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) herausgegeben hat. LWL-Kulturdezernent Prof Dr. Karl Teppe bei der Vorstellung des Buches im Museum für westfälische Literatur in Oelde: "Hier werden alte Stadt- und Gebäudeansichten in einzigartiger Zusammenstellung wieder lebendig." 600 historische Bildquellen vor 1900 - Zeichnungen, Gemälde, Druckgrafiken und Porzellanmalereien - von denen über 250 zum Teil in Farbe abgebildet sind, erzählen die spannende Geschichte der Region.

Darunter sind zahlreiche, sonst kaum zugängliche Unikate. Haus Wolfsberg in Lüdinghausen gibt es auf einer Kaffeekanne der Königlichen Porzellanmanufaktur von 1860 zu sehen, die Clemenskirche in Telgte verziert einen Souvenir-Humpen von 1900.

Der Schwerpunkt der Darstellung innerhalb des Buches liegt nicht auf dem kunstgeschichtlichen Wert der einzelnen Stücke, sondern auf ihrer Vielfalt. Neben bekannten Künstlern finden sich auch Zeichnungen und Gemälde der Adels- und Bürgerfamilien des Münsterlandes. Jede Abbildung wird in ihren Entstehungszusammenhang eingeordnet. Der Bildband ist damit mehr als eine bloße Dokumentation der Kunst- und Baugeschichte, er spiegelt die Lebenswelt und Lebensart einer vergangenen Epoche. Die Ortsansichten der Brüder Esselbrügge aus dem 19. Jahrhundert z.B. versuchen, in ihrer Darstellungsweise auch bürgerliche Werte wie Fleiß und Andacht zu vermitteln. Das Erinnerungsbuch der Maria Theresia Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein ist hingegen ein Relikt der adeligen Lebensauffassung.

Teppe: "Ingesamt ist 'Westfalica Picta: Münsterland' eine Fundgrube der Kunst- und Baugeschichte des Münsterlandes, ein Katalog, dem es gelingt, die facettenreiche Geschichte der Region nachzuzeichnen und dabei die Bilder für sich selbst sprechen zu lassen. Somit ist dieses Buch ein wesentlicher Beitrag nicht nur für die Forschung, in der gerade in letzter Zeit Bilder als Quelle immer mehr anBedeutung gewinnen, sondern auch der gelungene Beweis, wie Kultur- und Baugeschichte einer Region auch einer breiten Leserschaft veranschaulicht werden kann."

'Westfalia Picta: Münsterland' (ISBN 3-87023-235-8) ist im Ardey-Verlag Münster erschienen, hat einen Umfang von 395 Seiten und ist für 29,80 Euro im Buchhandel oder unter https://www.ardey-verlag.de erhältlich.

Achtung Redaktionen: Rezensionsexemplare bitte bestellen bei Ulrich Grabowsky, Telefon (0251) 4132-212
Telefax (0251) 4132-20, grabowsky@ardey-verlag.de








Pressekontakt:
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