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Mitteilung vom 13.02.02

Presse-Infos | Der LWL

Viele schwerbehinderte Menschen sind von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen

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Westfalen (lwl). Die Jahreszeit und der konjunkturelle Rückgang spiegeln sich auch in der Arbeitslosenstatistik bei den schwerbehinderten Menschen wider: Im Vergleich zum Vormonat zählte das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Januar 266 mehr Arbeitslose. Insgesamt sind zur Zeit 22.484 schwerbehinderte Menschen in Westfalen-Lippe arbeitslos gemeldet. Das sind allerdings gut 1500 weniger als noch vor einem Jahr.

¿Auch wenn die Zahl der arbeitslosen
schwerbehinderten Frauen und Männer langfristig zurückgeht, darf nicht übersehen werden, dass gerade behinderte Menschen oft von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind¿, erklärte LWL-Sozialdezernent Dr. Fritz Baur.

Noch immer scheuen sich viele Betriebe davor, behinderte Menschen einzustellen. Oftmals haben die Arbeitgeber Vorbehalte, die sich jedoch leicht entkräften lassen, zum Beispiel das Vorurteil, der ¿typische Behinderte¿ sei Rollstuhlfahrer und deshalb nur schwer in den Betrieb zu integrieren. Die häufigste Art der Behinderung ist jedoch eine Funktionsbeeinträchtigung der inneren Organe wie etwa Erkrankungen der Wirbelsäule. 86 Prozent aller Behinderungen werden von Krankheiten verursacht, die im Laufe eines Lebens auftreten.

Das LWL-Integrationsamt hat sich zusammen mit den Arbeitsämtern und den Integrationsfachdiensten das Ziel gesetzt, diese Vorurteile abzubauen, indem es schwerbehinderte Menschen in das Berufsleben eingliedert. Dazu gehört, Arbeitsplätze behinderungsgerecht auszustatten und Investitionen des Betriebs zu fördern.

Ein Beispiel aus der täglichen Arbeit: Seit 15 Jahren berät der Fachdienst für Hörbehinderte im LWL-Integrationsamt betroffene Menschen. Ein wichtiges Instrument der begleitenden Hilfe im Berufsleben ist für gehörlose Menschen der Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern. Im Jahr 2000 hat der Fachdienst knapp 6000 Einsatzstunden von Dolmetschern für 230 gehörlose Arbeitnehmer organisiert und bezahlt.

Finanziert wird die berufliche Eingliederung von schwerbehinderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus der Ausgleichsabgabe. Laut Gesetz ist jeder Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen dazu verpflichtet, fünf Prozent aller Stellen mit schwerbehinderten Arbeitnehmern zu besetzen. Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, muss er eine sogenannte Ausgleichsabgabe an das Integrationsamt zahlen. Diese Abgabe beträgt, abhängig davon, wie weit die Quote verfehlt wird, monatlich 105 bis 260 Euro pro nicht besetztem Arbeitsplatz.





Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.






Pressekontakt:
Claudia Miklis, Telefon: 0251/591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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