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Mitteilung vom 23.01.02

Presse-Infos | Der LWL

Macht sich der Haushalt dank mechanisierter Helfer von allein?
LWL präsentiert Wanderausstellung 'Und eh´die Hausfrau es gedacht'

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Lüdinghausen (lwl). "Das bisschen Haushalt macht sich von allein", trällerte einst Johanna von Koczian. Wie recht sie doch hat. Schließlich haben einfallsreiche Erfinder die Hausfrauen doch mit so bahn-brechenden Erfindungen wie der "Schälhexe" und dem "Eierschalensollbruchstellenverursacher Clack" beglückt. Da kann das bisschen Haushalt doch wirklich nicht so schlimm sein, oder? Welche kleinen Helfer sich während der letzten 150 Jahre in den Haushalten breit gemacht haben und ob sie die Hausarbeit wirklich so einfach gemacht haben, damit beschäftigt sich die neue Wanderausstellung "Und eh' die Hausfrau es gedacht...? - Kleine Helfer im Haushalt" des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die vom 27. Januar bis zum 17. März ihre erste von acht Stationen auf der Burg Vischering in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) macht.

Rund 300 Exponate regen dazu an, einmal über den Sinn der vielen Geräte und Wunderhelfer nachzudenken. "Angeblich machen die Maschinen die Hausarbeit schneller und leichter. Doch die Geräte müssen auf- und abgebaut, gereinigt und gepflegt werden. Außerdem wecken sie zusätzliche Ansprüche, so wird heute beispielsweise viel häufiger gewaschen und gebügelt. Die Hausarbeit ist mittlerweile zwar körperlich weniger anstrengend, mit 40 bis 70 Stunden in der Woche beansprucht sie die Frauen, die selbst in Industriestaaten noch bis zu 90 Prozent der Hausarbeit erledigen, aber immer noch enorm", analysiert LWL-Ausstellungsmacher Jürgen Birk. Doch da die Hausarbeit dank der kleinen Helfer angeblich leichter und schneller von der Hand gehe, werden sie immer weniger als "richtige" Arbeit anerkannt, so Birk weiter.
Die Namen der Geräte suggerieren aber etwas ganz anderes: Mit dem Teppichkehrer "Pony", kann man scheinbar über den Teppich galoppieren, wenn man ihn reinigen will; hat man den richtigen Messerschärfer zur Hand, ist es "Pipifax", stumpfe Klingen wieder scharf zu bekommen. Mit der magischen Hilfe der "Schälhexe" oder des legendären "Zauberstabes" schälen und zerkleinern sich Kartoffeln oder Äpfel fast von selbst. Die "Flotte Lotte" verspricht mit ihrem Namen mehr Tempo und damit indirekt weniger Mühe in der Küche. Und dann gibt es noch das Einkochgerät "Biene", mit dem die Hausfrau ebenso fleißig Vorräte anlegen kann, wie mit der Dosenverschlussmaschiene "Hamster".

Mit vielen mehr oder weniger nützlichen Geräten zeigt die Ausstellung den Weg in die Mechanisierung der Hausarbeit. Wenn möglich zeigt die Ausstellung die ursprüngliche Handarbeit, mechani-sierte Geräte und erste Elektrogeräte - wie zum Beispiel eine sehr seltene Küchenmaschine aus der 1930er Jahren - nebeneinander. "Wir wollen, dass die Besucher darüber nachdenken, ob die Entwicklung immer sinnvoll war", erklärt LWL-Ausstellungsmacher Jürgen Birk.

Doch es geht nicht nur um kleine Helfer aus Stahl und Plastik wie Mixer und Staubsauger mit Handbetrieb: Die Ausstellung schlägt den Bogen von sagenhaften Helfern wie Kobolden und Heinzelmännchen über die Entwicklung in der Küche, die sie an Puppenküchen illustriert, bis hin zum frühen Dienstbotenwesen. Und dazwischen bleibt noch Platz für etliche Wunderhelfer, die mit ihren bisweilen kuriosen Funktionen oft von Wanderhändlern vertrieben werden.

Zur Ausstellung ist ein gleichnamiges Begleitbuch erschienen, das das Thema weiter vertieft. Hier geht es darum, wie westfälische Küchengeräte im 17. Jahrhundert aussahen, wie Wanderhändler Haushaltswaren verkauften, wie Hersteller ihre kleinen Helfer benennen und nicht zuletzt darum, wie sich das Bild der Hausfrauen verändert hat. Das 102-seitige Buch, das der LWL herausgegeben hat, kostet elf Euro und ist an der Museumskasse sowie im Buchhandel erhältlich (ISBN 3-927204-54-4).

"Und eh' die Hausfrau es gedacht..."? - Kleine Helfer im Haushalt

Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes
Münsterlandmuseum Burg Vischering, Berenbrock 1, Lüdinghausen
27. Januar bis 17. März 2002
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr
Eintritt: 2 Euro


Die weiteren Stationen:

Stadtmuseum Gütersloh
24. März bis 20. Mai 2002

Deutsches Drahtmuseum Altena
26. Mai bis 14. Juli 2002

Stadtmuseum Bergkamen
21. Juli bis 15. September 2002

Stadtmuseum Brakel
22. September bis 17. November 2002

Mühlenhof Freilichtmuseum Münster
24. November 2002 bis 19. Januar 2003

Museen der Stadt Lüdenscheid
26. Januar bis 16. März 2003

Stadtmuseum Beckum
23. März bis 11. Mai 2003




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