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Mitteilung vom 03.01.02

Presse-Infos | Der LWL

Steffi ist im Heim - und ihr geht es gut Der LWL fördert den Weg behinderter Menschen in ein eigenständiges Leben

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Gescher (lwl). Steffi ist ein richtiger Feger: Sie springt im Wohnzimmer herum, lacht, und schreit ausge-lassen. Um sie herum liegen Bücher. Denn Steffi liebt Bücher. Aber die anzuschauen, fällt der 13-Jährigen schwer: Steffi ist körperlich und geistig behindert. Beim Lesen und Bilderanschauen müssen ihre Eltern helfen. Und nicht nur da: ¿Steffi beansprucht den ganzen Tag Aufmerksamkeit¿, erzählt ihre Mutter Maria. Selbst beim Zähneputzen braucht Steffi Hilfe.

Ihre Tochter war ein Jahr alt, als sie sich das auffällige Verhalten ihres Kindes nicht mehr erklären konnte. Die Eltern fragten einen zweiten Arzt. ¿Und dann kam es knüppeldick für uns¿, blicken die Eltern zurück. Denn der stellte Entwicklungsstörungen mit schwerer geistiger Behinderung fest. Ein Schock. Dem aber schnell ein fester Entschluss folgte: Steffi soll gefördert werden, wo es nur geht. Durch die Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) konnte Steffi einen heilpädagogischen Kindergarten besuchen und anschließend eine Schule für geistig Behinderte. Sie bekam Beschäftigungs- und Wahrnehmungstherapie und Krankengymnastik.

Aber die tägliche Belastung zehrt an den Nerven der 58jährigen Mutter und ihres Mannes (64). ¿Weil unsere Tochter so aktiv ist und sich nicht alleine beschäftigen kann, müssen wir alle Türen ¿ auch die der Schränke ¿ verschließen¿, erzählt Mutter Maria. Mittlerweile sind die Eltern an ihre körper-lichen Grenzen gekommen. ¿Steffi hat unglaubliche Kraft¿, sagt die Mutter. Nach einer Bandschei-benoperation und zunehmenden Herz-Kreislauf-Problemen von Maria informierten sich die Eltern über die Möglichkeiten eines stationären Heimaufenthaltes.

Mit Erfolg: Seit August 2001 lebt Steffi im Haus Hall in Gescher, einer Caritas-Einrichtung für geistig behinderte Menschen. Dort geht sie zur Schule und ist auch nach Schulschluss mit gleichaltrigen geistig behinderten Menschen zusammen. Die Kosten für den Heimplatz, die über den für die Eltern möglichen Beitrag hinausgehen, zahlt der Landschaftsverband: ¿Diese Sozialhilfe soll behinderten Menschen ein Leben in der Gemeinschaft ermöglichen, ihre Lebensbedingungen verbessern und sie ganz konkret fördern¿, beschreibt Dorothee Liebig die Arbeit des
LWL. ¿Wir helfen mit, Leben zu gestalten¿, steht
in großen Buchstaben an den Türen der LWL-Abteilung, und das haben sich die Mitarbeiter auch als Arbeitsziel gesetzt: ¿Behinderte Menschen haben ein Recht auf freie Entfaltung¿, betont Dorothee Liebig.

Dank der Unterbringung von Steffi nahe am Wohnort können die Eltern ihre Tochter häufig besuchen, die Ferien kann sie zu Hause ver-bringen. Heute spricht Maria von einer großen Entlastung, aber auch von einer schweren Entscheidung. Zweifel nagten an ihr. Wer gibt schon gerne die eigene Tochter ab? Aber sie weiß, dass die Kotakte zu Gleichaltrigen Steffi gut tun: ¿Das haben verschiedene Pflege-aufenthalte und die Kurzzeitbetreuung im Haus Hall gezeigt. Steffi ist dort immer viel ausgeglichener¿, erzählt die Mutter. Auch diese Aufenthalte wurden vom LWL unterstützt.

Die pädagogischen Fachkräfte in der Bischöflichen Stiftung Haus Hall kennen die Ängste und Sorgen der Eltern. ¿Es sind immer gemischte Gefühle, wenn Eltern ihre Kinder in andere Hände geben¿, stellt Sozialarbeiterin

Elvira Hageleit klar. Sie kümmert sich um die Aufnahme der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sowie um die Kontakte zu den Angehörigen. Sie jedenfalls ist sich sicher: In Haus Hall wird Steffi ihren Weg in die Zukunft finden.

Sozialhilfe ¿ Menschen in Not, Behinderte und Pflegebedürftige im Blickpunkt

Hilfen nach dem Bundessozialhilfegesetz können Menschen erhalten, die ihren Bedarf zum Beispiel für Wohnen, Ernährung und Kleidung nicht oder nicht ausreichend decken können. Unterstützt werden auch Menschen, die sich durch Krankheit in einer schwierigen Lebenssituation befinden oder Hilfen aufgrund ihrer Behinderung beziehungsweise Pflegebedürftigkeit benötigen. Solche
Hilfen in stationärer oder teilstationärer Form leistet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als überörtlicher Sozialhilfeträger für die Menschen in Westfalen-Lippe. Dazu gehören insbesondere die finanzielle Unterstützung Bedürftiger im Rahmen der Hilfe zur Pflege für überwiegend ältere Menschen, die Gewährung von Eingliederungshilfen für behinderte Menschen und die Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten, zum Beispiel für wohnungslose Menschen. Darüber hinaus fördert der LWL Blinde, hochgradig Sehbehinderte und Gehörlose, komplementäre ambulante Dienste (früher: Sozialstationen) und Frauenhäuser. Besondere Aufgaben ergeben sich für die Sozialabteilung auch aus dem Pflegeversicherungs- und Landespflegegesetz, in dessen Rahmen der LWL etwa als Vertragspartner, aber auch mit finanziellen Zuschüssen für die verschiedenen Einrichtungen auftritt.


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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 40 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.





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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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