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Mitteilung vom 29.10.01

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Halloween - ein Brauch mit hohem 'Spaßfaktor' erhält Einzug in Westfalen

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Westfalen (lwl). Seit etwa vier Jahren hält auch in Westfalen ein neuer Brauch Einzug: die Feier des Halloween-Festes in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November (Allerheiligen). An diesem Tag gehen Kinder und Jugendliche mit verschiedenen, möglichst gruseligen Verkleidungen von Haus zu Haus. Mit dem Ausspruch "Süßes, sonst gibt's Saures" heischen sie um Süßigkeiten. "Weigert sich jemand, etwas zu geben, muss er mit Streichen rechnen", warnt Christiane Cantauw, vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). "Für uns ist es besonders spannend zu beobachten, wie sich ein neuer Brauch verbreitet und entwickelt",
so die Volkskundlerin weiter.

Doch nicht nur die Kinder haben den neuen Brauch für sich entdeckt: "In den Vorgärten und Häusern finden sich mannigfaltige Dekorationen: angefangen von Lichterketten in Geisterform bis hin zu Fledermäusen als Fensterbilder sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt. Ein geläufiges Symbol des Halloween-Festes, das auch in der festtypischen Dekoration immer wieder auftaucht, ist der ausgehöhlte und von innen beleuchtete Kürbis, im angelsächsischen Sprachraum 'jack-o-lantern' genannt", hat Cantauw beobachtet.

Der Halloween-Brauch geht auf ein irisch-keltisches Totenfest zurück. Im Frühmittelalter wurde an diesem Tag das Fest "Allerheiligen" eingeführt, das dem Halloween-Fest auch seinen Namen gab: An "All Hallow's Eve" oder "All Hallow's Evening", also dem Vorabend des Allerheiligenfestes, gedachte man der Verstorbenen.

Außerhalb der Kirche entwickelte sich der Halloweenglaube weiter und wurde allmählich zu einem weltlichen Fest. Als solches wurde es im 19. Jahrhundert durch die irischen Einwanderer in Amerika eingeführt. Hier nahm das Fest eine eigene, spezifische Entwicklung mit Festelementen, die uns auch heute noch bekannt sind: Rüben und Kartoffeln, die die irischen Einwanderer anfangs noch zur Herstellung der Geisterfratzen benutzt hatten, wurden durch den amerikanischen Kürbis ersetzt, der sich weitaus besser dafür eignete. Auch die Heischegänge der Kinder mit ihren Rufen "trick or treat" (Geschenk, sonst gibt es einen Streich) nahmen hier ihren Ausgang.

Das Halloween-Fest hat heute auch eine nicht zu übersehende kommerzielle Komponente: Filmproduktionen, Dekorationsartikel, öffentliche Partys, besondere Angebote von Freizeitparks oder spezielle Angebote der Süßwarenhersteller verschaffen den Anbietern einen guten Umsatz, der sich durch die Ausweitung des "Marktes" auf Europa noch steigerte.

"Insgesamt entspricht der Halloween-Brauch einem wachsenden Bedürfnis nach öffentlichen Bräuchen mit hohem 'Spaßfaktor', die noch nicht durch ein genau einzuhaltendes Zeremoniell festgelegt sind. Auch die Tatsache, dass das Fest in die ansonsten relativ braucharme Zeit zwischen Spätsommer und Advent fällt, hat sicherlich zu seiner guten Aufnahme auch in Westfalen beigetragen", so Cantauw.
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