LWL-Newsroom

Mitteilung vom 09.10.01

Presse-Infos | Der LWL

Soziokulturelles Zentrum statt 'Förderung der Volksgesundheit'
LWL kürt Parkbad Süd in Castrop-Rauxel zum Denkmal des Monats Oktober

Bewertung:

Castrop-Rauxel (lwl). Zeiten knapper öffentlicher Kassen bedeuten oft das ¿Aus¿ für Frei- und Hallen-bäder. So ließ man auch im Parkbad Süd in Castrop-Rauxel 1992 endgültig das Wasser ab. Doch während sonst nach den letzten Badegästen nur noch die Abrissbagger kommen, ist das 1926 erbaute Freibad am Stadtgraben seit Juni 2001 als soziokulturelles Zentrum wieder Treffpunkt für Jung und Alt. Deshalb
hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Parkbad zum Denkmal des Monats Oktober gekürt.

¿Bisher wird die Anlage, die durch das vorbildliche Engagement der Bürger gerettet wurde, mit ihren attraktiven Räumen gut angenommen. Das ist ein besonders gelungenes Beispiel für aktiven Denkmalschutz. Denn es reicht nicht, Baudenkmäler zu sanieren: Ohne eine sinnvolle Nutzung können sie auf Dauer nicht erhalten werden¿, lobt LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Pankoke.

Neben der ¿Badeanstalt¿ wurde 1932 auch der benachbarte neobarocke Stadtgarten im Rahmen eines Erwerbslosenprojektes angelegt. ¿Stadtpark und Bad sollten als grüne Lunge für Sport, Spiel und Erholung dienen und damit die Nachteile, die die nahegelegene Zeche Erin mit sich brachte, ausgleichen. Das entsprach dem Trend der 1920er-Jahre zur Förderung von Volksgesundheit und sportlicher Ertüchtigung an der frischen Luft. Außerdem diente das Schwimmbad mit seinen Duschen der Körperhygiene, da viele Menschen in ihren Wohnungen über keine Dusche oder Badewanne verfügten¿, so Pankoke.

Die Holzarchitektur erinnert an die Strandbäder der damaligen Zeit. Im zweigeschossigen pavillonartigen Hauptbau war über dem Eingangsbereich mit Kassenraum die Wohnung des Bademeisters untergebracht. In den beiden Flügelbauten, die sich um den zentralen Pavillon gruppieren, waren die Umkleidekabinen untergebracht. An der Seite, die dem 20 mal 50 Meter großen Schwimmbecken zugewandt ist,war die Anlage als offener Wandelgang ausgebildet. Ursprünglich schlossen sich an die beiden Flügel noch Zuschauertribünen an.

Drei Jahre nachdem das Bad geschlossen worden war, wurde es in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Auf Initiative des Vereins ¿Hände weg vom Stadtgarten Castrop! E. V.¿ wurde das Bad im gleichen Jahr anlässlich des ¿Tag des offenen Denkmals¿ zugänglich gemacht. In den folgenden Jahren spielten sogar Musikgruppen im Schwimmbecken. So zeigte der Verein, dass auch dieser Teil der ehemaligen Badeanstalt alternativ genutzt werden kann.

Im vergangenen Juni öffnete das Bad als soziokulturelles Zentrum seine Pforten. Der Verein hat die Umkleidekabinen der 1970er-Jahre entfernt. Im linken Flügel richtete er ein Bistro ein, der rechte beherbergt die Vereinsräume, die für verschiedene Nutzungen zur Verfügung stehen. Damit die Anlage auch im Winter genutzt werden kann, wurde der Laubengang verglast. ¿Der alte Eindruck ist aber weitgehend erhalten geblieben, da der Verein große Scheiben ohne Unterteilungen eingesetzt hat¿, so Pankoke. In der Wohnung des Bademeisters lebt heute der Hausmeister des Kulturzentrums, die Fläche vor dem Schwimmbecken, das jetzt mit einem Schutzgitter umgeben ist, wird im Sommer als Biergarten genutzt.


ca. 2598 Anschläge



Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 / 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos