Neuer Archäologie-Führer erschließt viele Zeugnisse vergangener Zeiten im Kreis Soest

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Lippstadt (lwl). Der Hohle Stein bei Kallenhardt, der Königshof in Erwitte oder die Burgenland-schaft bei Dinker und Welver: Der Kreis Soest ist ein Gebiet in Westfalen mit besonders vielen und interessanten Zeugnissen der Vergangenheit. Dazu ist jetzt ein archäologischer Führer erschienen, den das Museum für Archäologie - Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes West-falen-Lippe (LWL) mitherausgegeben hat.

Der heutige Kreis Soest im Herzen Westfalens gilt als ein von der Natur "verwöhnter Raum". Die Lößböden der Börde, das Salzvorkommen in und um Soest, die Bleierze im Bergland und das milde Klima machten den Raum seit frühester Zeit für den Menschen attraktiv. Der älteste Fund ist ein Faustkeil aus der mittleren Altsteinzeit (120 000 bis 40 000 vor heute) und stammt aus der Gegend von Lippstadt.


Schon früh hatten bedeutende Adelsfamilien wie die Herren zur Lippe in dieser Region ihren Sitz und gelangten zu überregionalem Einfluss und Ansehen. Daneben waren es vor allem die Städte, die ihre bürgerliche Kultur weit und prägend in den Hanseraum hineintrugen.

933 archäologische Fundstellen sind aktuell beim zuständigen LWL-Amt für Bodendenkmalpflege registriert, dazu kommen 300 bis jetzt nicht eindeutig bestimmte Fundstellen. 166 Bodendenkmäler haben die Gemeinden und Städte des Kreises bisher in ihre Denkmallisten eingetragen und damit dauerhaft geschützt.

Diesen reichen Schatz haben die LWL-Archäologen zusammen mit anderen Spezialisten im neues-ten Band des "Führers zu archäologischen Denkmälern in Deutschland" für den interessierten Laien aufbereitet. In gut verständlicher Sprache und mit vielen Fotos, Plänen und Karten ergänzt, erzählt der Führer von der Vergangenheit des Raumes, die bis heute vielerorts präsent ist.

Im ersten Teil werden die Geologie und Geographie, Archäologie und Geschichte behandelt. Die einzelnen Kapitel beleuchten die verschiedenen Epochen von der Altsteinzeit bis in die heutige Zeit anhand ihrer materiellen Hinterlassenschaften. Der zweite Teil beschreibt 20 ausgewählte Denkmäler, die noch heute zum Besuch einladen. Darunter sind so bekannte Anlagen wie die Burg und Fes-tung Lipperode bei Lippstadt, aber auch unbekanntere wie die Drügelter Kapelle am Möhnesee oder die Oldenburg auf dem Fürstenberg bei Ense. So entsteht das Bild einer Region, die seit 8 000 Jahren dicht besiedelt ist.

Das Buch ergänzt den im vergangenen Jahr erschienenen Führer über die Stadt Soest und ist mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW und des LWL erschienen. Es wird am Donnerstag, 4. Oktober, um 19 Uhr im Rathaussaal der Stadt Lippstadt (Lange Str. 14) der Öffentlichkeit vorge-stellt. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen.

Der Kreis Soest. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 39.,
Stuttgart, Theiss-Verlag, 39,80 Mark, 264 Seiten, ISBN 3-8062-1516-2

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