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Mitteilung vom 05.09.01

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LWL will zwei Millionen Euro in Arbeitsmarkt-Programm der EU investieren

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Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will sich mit rund zwei Millionen Euro an einem Arbeitsmarkt-Programm der Europäischen Union beteiligen. Der
LWL-Sozialausschuss gab in seiner heutigen Sitzung (5. September) grünes Licht für die Bewerbung bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Mit dem EU-Programm "EQUAL" sollen europaweit neue Wege der Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Arbeitenden und Arbeitssuchenden, vor allem auch von behinderten Menschen, gefördert werden. "Wir rechnen uns Chancen aus, weil bei den beiden Projekten viele Akteure auf regionaler Ebene an einem Strang ziehen und wir die Integration von schwerbehinderten Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt fördern", erklärte der Vorsitzende des LWL-Sozialausschusses, Siegfried Pogadl (SPD). "Die Europäische Union hat für 2003 das Jahr der Behinderten ausgerufen. Unsere Vorschläge könnten einen guten Beitrag leisten, die Lebenssituation von behinderten Menschen zu verbessern."

Das Integrationsamt des LWL bewirbt sich um zwei Projekte: Zum einen möchte der LWL zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland und anderen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen eine Entwicklungspartnerschaft eingehen, um Integrationsfirmen zu fördern. Dabei handelt es sich um Betriebe, die besonders benachteiligte schwerbehinderte Menschen dauerhaft beschäftigen. Die Landschaftsverbände würden für dieses Projekt jeweils 1,25 Millionen Euro investieren. 2,5 Millionen Euro würden zudem aus dem Europäischen Sozialfond fließen. Mit den insgesamt fünf Millionen Euro könnten dann Maßnahmen finanziert werden, die die Marktfähigkeit der Integrationsbetriebe verbessern und deren Organisations- und Personalentwicklung professionalisieren, wie zum Beispiel die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen. Damit hätten die Integrationsbetriebe eine bessere Chance, sich im Wettbewerb zu behaupten.

Zum anderen möchte das LWL-Integrationsamt sich an dem regionalen "EQUAL"-Projekt "Maßarbeit Münsterland" beteiligen. Die Federführung bei diesem Programm hätte die Handwerkskammer
Münster. Beteiligt wären darüber hinaus rund 20 weitere Akteure, wie zum Beispiel die Kreishandwerkerschaften im Münsterland, der Deutsche Gewerkschaftsbund Münster-Steinfurt-Warendorf und die regionalen Arbeitsämter. Rund 800.000 Euro würde der LWL für Maßnahmen bereitstellen, mit denen Menschen mit Behinderungen im Münsterland besser in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten. Solche Maßnahmen könnten berufliche Praktika für behinderte Schüler oder die Ausbildung von Menschen mit Behinderungen zum Call Center Agent sein. Insgesamt würden circa 275 Menschen mit Behinderungen davon profitieren.

Finanzieren will das LWL-Integrationsamt die Beteiligung am EQUAL-Projekt aus Mitteln der Ausgleichsabgabe. Laut Gesetz ist jeder Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen dazu verpflichtet, fünf Prozent aller Stellen mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, muss er eine Ausgleichabgabe an das Integrationsamt zahlen. Mit diesen Einnahmen - im Jahr 2000 waren es circa 74 Millionen Mark für Westfalen-Lippe - finanziert der LWL unter anderem die berufliche Eingliederung von schwerbehinderten Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt.

Die Europäische Union hat aus ihrem Sozialfond 2,8 Milliarden Euro für das "EQUAL"-Programm bereit gestellt. Für Deutschland stehen rund 515 Millionen Euro zur Verfügung. Damit können rund 100 verschiedene Projekte gefördert werden. Im Oktober wird entschieden, ob der LWL für das Programm zugelassen wird.

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Pressekontakt:
Claudia Miklis, Telefon 0251/591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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