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Mitteilung vom 30.07.01

Presse-Infos | Der LWL

Bei Hängern soufflieren die Patienten
Krankenschwester Lydia singt als Chorsängerin im Theater

Bewertung:

Hemer (lwl) - Singen befreit die Seele, davon ist Lydia Sträter überzeugt. Die Krankenschwester der Hans-Prinzhorn-Klinik in Hemer ist Sängerin aus Leidenschaft. ¿Wenn ich singe, gibt mir das Kraft und Geduld. Es hilft über Traurigkeit hinweg und drückt gleichzeitig Freude aus", schwärmt Sträter. Schon als Kind hatte sie ständig ein Melodie im Kopf und auf den Lippen. ¿Ich habe damals viel gestottert. Der Arzt sagte, dass Singen dagegen helfen kann." Und wirklich, es half, wie auch vor rund sechs Jahren, als Lydia Sträter sich das Rauchen abgewöhnen wollte.

Das Geld, das sie mit der Enthaltsamkeit sparte, investierte sie als Anreiz in Gesangsstunden. ¿Meine Gesangslehrerin empfahl mir nach eineinhalb Jahren Unterricht, mich beim Theaterchor zu bewerben. Ich sang vor und wurde
prompt genommen", erzählt Sträter. Seitdem ist sie so genannte Extrachorsängerin im Theater Hagen und Dortmund. Die Mitglieder des Extrachors, allesamt Hobbysänger, unterstützen die festangestellten Hauschöre der Theaterensemble. Bei aufwendigen, stimmgewaltigen Opern, wie beispielsweise Nabuco, sind sie besonders gefragt.
Rund 16 Auftritte muss Sträter für das aktuelle Stück La Traviate gegen wenige Mark Aufwandsentschädigung absolvieren. ¿Ich mache es ja nicht wegen des Geldes, sondern wegen der Freude, die ich daran habe", erklärt die Krankenschwester aus der psychiatrischen Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Neben den Auftritten im Theater organisiert Lydia Sträter ehrenamtlich mit Tochter, Freund und Freundin Gesangsabende in Altenheimen, auf Benefizveranstaltungen und auch in der LWL-Klinik selber.

¿Besonders die alten Menschen in den Heimen freuen sich sehr über unsere Musik", berichtet Sträter.

Ein wenig Geld verdient sie sich mit Auftritten auf Hochzeiten, Geburtstagen oder auch Beerdigungen. Ihr Repertoire umfasst Volkslieder, Opern- und Operettenstücke. Nicht fehlen im Program dürfen ihre zwei Lieblingstücke: ¿Vor meinen Vaterhaus steht eine Linde" und das ¿Viljalied".

Das Leben von Lydia Sträter gestaltet sich auch während der Arbeit musikalisch. ¿Wenn ich morgens im Bad bei den älteren Patienten auf der neurologischen Abteilung ein Lied trällere, strahlen sie mich an. Und sie soufflieren mir Texte, die ich sehr leicht vergesse." Besondere Wirkung übt Ihre Musikalität auch bei Parkinson-Patienten aus. ¿Sobald ich Marschmusik singe, stolpern sie nicht mehr so häufig beim Gehen. Sie passen Ihre Schritte dem Takt der Musik an." Singen befreit, nicht nur die Seele.
ca. 2310 Anschläge



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 / 591-235
presse@lwl.org




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