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Mitteilung vom 21.06.16

Presse-Infos | Kultur

Transgender jenseits von Hollywood

LWL-Filmgalerie präsentiert ¿Tangerine¿

Bewertung:

Münster (lwl). Die Filmreihe ¿Out of the Past. Queere Filmgeschichte_n¿ vom LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster und dem Verein ¿Die Linse e.V.¿ wird am Montag (27.6.) mit dem US-amerikanischen Film ¿Tangerine¿ aus dem Jahr 2015 fortgesetzt. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr im Programmkino Cinema.

Mit seiner Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ (bis 4.9.) thematisiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gleichgeschlechtliche Liebe und geschlechtliche Lebensentwürfe jenseits der binären Konstruktion von männlich und weiblich. Das begleitende Kulturprogramm lädt mit ausgewählten Werken auf einen internationalen Streifzug durch die Geschichte des Queer Cinema ein. Unter Queer werden dabei alternative Liebesentwürfe und Geschlechteridentitäten verstanden.

Sean Bakers Film ¿Tangerine¿ erzählt die Geschichte von der transsexuellen Prostituierten Sin-Dee (Kitana Kiki Rodriguez), die nach ihrer Haftentlassung über Freundin Alexandra (Mya Taylor) von dem Fremdgehen ihres Freundes und Zuhälters mit einer Cis-Frau erfährt. Unter Cisgender wird jemand verstanden, der sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifiziert. In Begleitung von Alexandra plant Sin-Dee einen Rachefeldzug, den Alexandra als ¿she¿s back and she¿s going hard¿ zusammenfasst. Die Geschwindigkeit, mit der Sin-Dee artikuliert und durch Los Angeles hetzt, wird von Musik, Kamera und Schnitt stilistisch aufgegriffen.


Transgender, besonders Transgenderfrauen, scheinen zunehmend in der Gesellschaft präsent. Dabei handelt es sich um Menschen, deren Geschlechtsempfinden nicht ihrem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht entspricht. Zur vermehrten Präsenz tragen gerade auch Fernsehserien wie ¿Orange is the New Black¿ bei, in der Transaktivistin und Schauspielerin Laverne Cox eine Trans-Gefängnisinsassin darstellt. Cox findet sich auch in den Exponaten der aktuellen Ausstellung ¿Homosexualität_en¿ im Museumwieder: Sie ist auf dem ausgestellten ¿Transgender Tipping Point¿-Cover des Magazins ¿Time¿ zu sehen.


Mit ¿Tangerine¿ präsentiert die Filmgalerie ein Werk, das sich auf mehreren Ebenen vom klassischen Hollywood-Film distanziert. Die Differenzierung beginnt bereits bei der Wahl der Besetzung. Die zwei Trans-Protagonistinnen und ¿Darstellerinnen widersprechen den sonst dargestellten Transsexuellen im Fernsehen. Neben Besetzung und Szenerie stellt auch die Wahl der stilistischen Mittel einen Unterschied dar. Die Dreharbeiten wurden beispielsweise mit Smartphones durchgeführt.

Eine thematische Einleitung in den Abend präsentiert Dr. Florian Krauß, Medienwissenschaftler an der Universität Siegen und Mitverfasser des ersten deutschen Sammelbands zu Queer Cinema. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt unter anderem im Bereich des Queer Cinema und Queerer Serien.

Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Veranstaltung. Eine Programmübersicht ist unter http://www.outofthepast.de abrufbar.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org



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