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Mitteilung vom 17.06.16

Presse-Infos | Kultur

Eintauchen in die Bergbaugeschichte des Ruhrtals

Letzte Führung durch die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse¿

Bewertung:

Witten (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Sonntag (19.6.) zu zwei offenen Führungen in sein Wittener Industriemuseum ein. Dabei können Besucher mehr über 300 Jahre Bergbau im Hettberg und die Geschichte des Kleinbergbaus in der Nachkriegszeit erfahren. Um 11 Uhr bietet das LWL-Museum zum letzten Mal eine Führung durch die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse¿ an. Um 14.30 Uhr begleitet der Historiker Matthias Dudde Besucher durch die Kleinzechenanlage ¿Ingeborg¿.

Vorstoß ins Ungewisse
1714 wurde die Steinkohlenflöze im Hettberg zum ersten Mal aktenkundig. Anteilseigner des Feldbesitzes waren zunächst mehrere Bauern der Region, bevor die adelige Familie von Elverfeldt in das Geschäft mit dem schwarzen Diamanten einstieg. Die neuen Besitzer legten den Grundstein für eine Entwicklung, die bis heute mit dem Besucherbergwerk auf dem Gelände der Zeche Nachtigall fortbesteht. Seit April 2014 widmet sich die Ausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse¿ der Geschichte von 300 Jahren Bergbau im Hettberg. Im Mittelpunkt der Schau steht die digitale Rekonstruktion der einst aktiven Schächten, Stollen und Abbaubetriebe im Untergrund der Zeche Nachtigall. Sie zeigt im Zeitraffer die Entwicklung vom Beginn des Tiefbaus 1832 bis zur Stilllegung. Daneben präsentiert die Ausstellung Zeugnisse aus der wechselvollen Geschichte der ehemaligen Steinkohlenzeche. Zu sehen ist auch ein Kurzfilm des Wittener Dokumentarfilmers Christoph Hübner. 2008 hat der Filmemacher die Aufwältigungsarbeiten des heutigen Dünkelbergstollens mit der Kamera begleitet.

Zeche Eimerweise
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Bevölkerung nicht mehr ausreichend mit Kohle zum Kochen und Heizen versorgt werden. Als Folge erlaubte die britische Militärregierung Städten und Gemeinden, für ihre Bevölkerung geringe Mengen Kohle zu fördern, die der Großbergbau in früheren Jahren nicht abgebaut hatte. Zwischen 1945 und 1976 entstanden so über 1000 Kleinzechen im südlichen Ruhrgebiet, die oft für nur kurze Zeit in Betrieb waren. Eine von ihnen war die Kleinzeche ¿Ingeborg¿ von Karl Hopp in Witten-Durchholz. Im Sommer 1957 förderte der Unternehmer mit nur zwei Mitarbeitern 1000 Tonnen Kohle aus dem zuletzt 15 Meter tiefen Schacht. Ein Nachbau des ehemaligen Kleinbergwerks mit Fördergerüst, Verladerampe, Schacht und Betriebsgebäude ist heute auf dem Gelände des Industriedenkmals zu sehen. Zusammen mit Fotos, Dokumenten und Interviews von Zeitzeugen wird dieses Kapitel Bergbaugeschichte im LWL-Museum wieder lebendig.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nancy Schumacher, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Tel. 02302 93664-20
presse@lwl.org



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Nachtigallstraße 35
58452 Witten
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