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Mitteilung vom 20.05.16

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Nebra ist überall: Zusatzausstellung über Raubgrabungen im Galileo-Park

Bewertung:

Lennestadt (lwl). Die Himmelsscheibe von Nebra ist nicht nur ein einzigartiges archäologisches Fundstück. Auch ihre Fundgeschichte ist einmalig. Durch Raubgräber entdeckt, sollte die Scheibe auf dem Schwarzmarkt ¿verschachert¿ werden. Archäologen verhinderten das mit einer Undercover-Aktion. Die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ergänzen jetzt die Präsentation der Himmelsscheiben-Replik im Galileo-Park in Lennestadt mit einer Ausstellung über Raubgrabungen.

Es ist zwar ¿nur¿ eine Replik der astronomischen Scheibe mit der offenbar ersten Darstellung des Kosmos, die im Rahmen der Wanderausstellung ¿Ein Himmel auf Erden ¿ Das Geheimnis der Himmelsscheibe von Nebra¿ im Galileo-Park die Besucher anzieht.
Neben der Himmelsscheibe hat der Park zusammen mit den LWL-Archäologen eine kleine Ausstellung initiiert, die über die Folgen von Raubgrabungen und illegalem Umgang mit Funden aufmerksam macht. ¿Nebra ist überall ¿ Richtiger und falscher Umgang mit kulturellem Erbe im Boden¿ lautet der Titel der Zusatzausstellung.

Die Archäologen der LWL-Außenstelle Olpe mussten nicht lange suchen, um Material zu dem Thema zu finden. Denn das, was mit der Himmelsscheibe von Nebra auf spektakuläre Weise geschah, gehört zum Alltag. ¿Immer wieder sind wir mit regelrechten Schatzsuchern konfrontiert, die illegal Metallsuchgeräte einsetzen, um archäologische Funde im Boden aufzuspüren, auszugraben und zu verkaufen¿, weiß Dr. Manuel Zeiler. Er hat Beispiele aus der Region zusammengetragen, beschrieben und mit Fotos illustriert. ¿Es gehen durch illegale Grabungen nicht nur die Objekte verloren¿, betont er. ¿Häufig führt der unsachgemäße Aktionismus auch zur unwiederbringlichen Zerstörung der Bodendenkmäler.¿

Die Zusatzausstellung ist in mehrere Themenkomplexe gegliedert. Es geht um die Bedeutung von Funden und ihrer wissenschaftlichen Untersuchung durch die Archäologen, um den Umgang mit Fundobjekten und Fundorten und ihre Relevanz für die Wissenschaft. Überdies wird erläutert, wie sich jeder verhalten sollte, wenn er ein archäologisches Relikt findet oder einem vermeintlich illegalen Sondengänger in der freien Natur begegnen. Es wird aber auch gezeigt, dass Sondengänger wichtige Helfer für die Archäologie sein können, wenn beide kooperieren und sich gemeinsam um den Erhalt des kulturellen Erbes bemühen.

Beide Ausstellungen sind im Galileo-Park noch bis zum 20. November zu sehen.

Weitere Informationen unter http://www.galileo-park.de.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
presse@lwl.org



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