LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 29.10.15

Presse-Infos | Kultur

Neue Ausstellungsreihe ¿Radar¿

LWL-Museum für Kunst und Kultur und Westfälischer Kunstverein kooperieren

Bewertung:

Münster (lwl). Der Westfälische Kunstverein und das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster sind direkte Nachbarn und auch historisch eng miteinander verbunden. Doch eine Ausstellungskooperation gab es bisher noch nie. Mit der Reihe ¿Radar¿ soll sich das jetzt ändern: Die beiden Institutionen zeigen künftig vier Mal im Jahr aktuelle Positionen jüngerer und noch wenig bekannter Künstler. Als Ausstellungsraum dient dafür die ¿Galerie der Gegenwart¿, die zwischen dem Westfälischen Kunstverein und dem Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) liegt. Den Auftakt der Reihe macht der Kölner Künstler Jan Hoeft (*1981) mit der Ausstellung ¿Curiosity Gap¿, die ab Samstag (31.10.) zu sehen ist.

Der Name der Ausstellungsreihe ¿Radar¿ verweist auf die Beobachtung neuer Kunstproduktionen. Die ausgestellten Werke geben Einblicke in ein aktuelles Arbeitsfeld des Künstlers. Das Experimentieren, Scheitern und Erproben sind wichtige Aspekte des kooperativen Konzepts zwischen dem Museum und dem Westfälischen Kunstverein.

Mit ¿Radar¿ vermittelt die Galerie der Gegenwart erstmals räumlich, konzeptuell und inhaltlich zwischen den beiden Institutionen. Während der Laufzeit der Ausstellungen ist der Raum über den Kunstverein begehbar. Die Galerie wird somit nicht nur als Schaufenster genutzt, sondern kann sowohl von innen als auch von außen betrachtet werden.
Mit seiner Ausstellung ¿Curiosity Gap¿ greift auch Jan Hoeft den Innen- und den Außenbereich auf. Als erster Künstler der Reihe ¿Radar¿ schafft er eine Bühnensituation:
mit dem Bühnenhintergrund und mit den im Vordergrund liegenden Spotlights. Was die Scheinwerfer beleuchten, ist erst bei näherem Herantreten an die Fenster oder beim Betreten des Raumes erkennbar. Dort liegen zwei kreisrunde Asphaltflächen auf dem Boden. Doch darauf stehen keine Popstars, beleuchtet werden vielmehr mit weißer Straßenfarbe aufgemalte Symbole, die aus der Alltagskultur stammen. Stilisierte Hände formen das Victory-Zeichen, einmal ist die Handinnenfläche zu sehen, einmal der Handrücken. Diese Geste, jedoch leicht verändert, hat in verschiedenen Kontexten und Kulturkreisen völlig unterschiedliche Bedeutungen. Sie reichen vom Friedenssymbol bis hin zu einer beleidigenden oder gar sexuell konnotierten Gebärde.

Ein ähnlich mehrdeutiges Sinnbild findet sich im Außenraum gegenüber der Galerie der Gegenwart wieder: Dort hängen an den Schnürsenkeln zusammengeknotete Turnschuhe in einem Baum. Es sind jedoch nicht, wie sonst teilweise in Großstädten zu beobachten, alte abgetragene Schuhe. Im Gegenteil ist hier ein Paar neue Sneakers zu sehen ¿ im personalisierten Design mit den Farben Schwarz, Rot, Gold. Beide Arbeiten werfen Fragen nach gesellschaftlichen Traditionen und kulturell unterschiedlichen Codierungen auf und fokussieren vor allem die Frage, inwiefern sich diese in einer zunehmend globalisierten Welt verändern.

Jan Hoeft ist Absolvent der Jan Van Eyck Akademie Maastricht und der Kunsthochschule für Medien in Köln, wo er lebt und arbeitet.

In seinen analytischen, oft lakonisch-ironischen Arbeiten verbindet er verschiedene sich ergänzende Medien, wie Fotografie, Video, Performance und Interventionen im öffentlichen Raum, mit dem Ansatz, aus unterschiedlichsten Perspektiven die zeitgenössische globalisierte Gesellschaft zu analysieren.

Die Eröffnung ist am Freitag, 30.10., um 19 Uhr parallel zu der Ausstellungseröffnung von Magali Reus ¿Halted Paves¿ im Westfälischen Kunstverein.

Ein Künstlergespräch mit Jan Hoeft, Kristina Scepanski, der Direktorin des Westfälischen Kunstvereins, und Marianne Wagner, Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Museum für Kunst und Kultur, findet am Freitag, 13.11., um 19 Uhr im Westfälischen Kunstverein statt.
Am 14.1.2016 gibt es um 12.30 Uhr eine Kunstpause mit Marijke Lukowicz aus der Abteilung für Gegenwartskunst am LWL-Museum.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos