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Mitteilung vom 05.05.15

Presse-Infos | Kultur

Schiffswracks, Schatzsucher und Archäologen in Indonesien

Vortrag der Archäologin Mai Lin Tjoa-Bonatz zur Ausstellung ¿Versunkene Schiffe¿

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Waltrop (lwl). Indonesien ist eines der Länder, in dessen Gewässern besonders viele Wracks liegen. Das maritime Kulturerbe in dieser Region ist auch deshalb sehr wertvoll, weil die versunkenen Schiffe aus verschiedenen Kulturen und Jahrhunderten stammen. Allerdings sind sie von Raubgräbern bedroht. Um Wracks und Schatzsucher in dem fernen Inselparadies geht es in einem Vortrag, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag (19. 5.) um 19 Uhr in das Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg nach Waltrop einlädt. Referentin ist die auf Südostasien spezialisierte Archäologin Dr. Mai Lin Tjoa-Bonatz von der Freien Universität Berlin. Sie hat vor Ort erlebt, welche Auswirkungen die von wirtschaftlichen Interessen getriebene Schatzsuche unter Wasser hat.

Pressemeldungen über Raubgrabungen, phantastische Preise auf Auktionen und die Plünderung von Schiffswracks haben auch in Indonesien eine aktuelle Debatte über den Umgang mit diesen Fundstätten angeregt. Seit 1989 hat das Land auf Bergungsfirmen vertraut, die einen Teil der gehobenen Schiffsfunde vermarkten durften. Einige dieser Grabungsunternehmen stammen aus Deutschland. Mittlerweile gibt es Stimmen, die sich gegen diese Praxis wenden und dafür plädieren, das Kulturgut im Land zu behalten. Aktuelle Fallbeispiele von Java und Sumatra beleuchten die Interessenskonflikte in Indonesien und auf internationaler Ebene.

Der Vortrag findet im Rahmenprogramm der Ausstellung ¿Versunkene Schiffe. Abenteuer Unterwasserrchäologie¿ statt, in der Stücke gezeigt werden, die der Schatztaucher Mike Hatcher aus dem Wrack der chinesischen Dschunke ¿Tek Sing¿ geborgen hat. Das Schiff ist 1822 vor Sumatra untergegangen. Vor kurzem fanden an der Fundstelle neue Untersuchungen statt. Tjoa-Bonatz zeigt in ihrem Vortrag aktuelle Fotos, die verdeutlichen, in welches Schlachtfeld sich dieses Wrack durch die hastige Plünderungsaktion von Hatcher verwandelt hat.

Tjoa-Bonatz hat Kunstgeschichte, Südostasienwissenschaften und Archäologie studiert und war an archäologischen Forschungsprojekten in Indonesien, Singapur und Syrien beteiligt. Sie hat Lehraufträge an der Freien Universität Berlin sowie den Universitäten in Hamburg und Frankfurt wahrgenommen.

Der Eintritt zu diesem Vortragsabend ist frei.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Arnulf Siebeneicker, Telefon: 02363 9707-0, schiffshebewerk@lwl.org.
presse@lwl.org



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Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
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