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Mitteilung vom 02.09.14

Presse-Infos | Kultur

Heilige in der Spitze

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur inszeniert die Skulpturen aus der Überwasserkirche

Bewertung:

Münster (lwl). Nach fünfjähriger Bauzeit wird das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster am 20. September mit dem Neubau von Staab Architekten Berlin eröffnet und damit wieder zugänglich sein. In einer Serie stellt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) besondere Kunstwerke aus den 51 Ausstellungsräumen vor, lässt Menschen zu Wort kommen, die am Bau beteiligt waren und verrät Fakten aus dem Inneren des Hauses.

Alle Blicke werden von der Marienfigur angezogen. Sie steht am Ende des Raums auf einem zwei Meter hohen Sockel, dort wo sich die Wände zu einem spitzen Winkel verengen. Durch das große Fenster fällt Sonnenlicht auf diese zentrale Steinskulptur. Zehn Apostelfiguren stehen vor ihr und blicken in ihre Richtung, viele von ihnen sind beschädigt. Hoch über ihnen reitet ein steinerner Jesus in Richtung der Maria und des Münsterischen Doms, der sich nur 100 Meter entfernt befindet.

Das Arrangement beschreibt die Präsentationen der Skulpturen ¿Der Einzug Christi in Jerusalem¿ und der Überwasserfiguren im LWL-Museum für Kunst und Kultur. Die hochgotischen Steinskulpturen der Kirche St. Marien zu Überwasser in Münster aus dem 14. Jahrhundert sind einer der Höhepunkte der Museumssammlung. Ursprünglich wurden 13 Figuren für das Westportal der Überwasserkirche gefertigt, aber im frühen 16. Jahrhundert von Anhängern des radikalen Täuferreichs von Münster heruntergerissen und am Kreuztor im Boden vergraben. Dadurch sollte die Stadtmauer gegen die anrückenden, bischöflichen Truppen verstärkt werden, die die Stadt einnehmen wollten. 370 Jahre blieben die Figuren verschwunden, bis 1898 elf von ihnen wieder entdeckt und geborgen werden konnten. Ab 1908 wurden sie im Provinzialmuseum für Westfalen ausgestellt.

Die neue Aufstellung weicht bewusst von der ursprünglichen Portalsituation der Überwasserkirche ab. Bei dieser stand die Marienfigur in der Mitte, die Apostel links und rechts von ihr aufgereiht. Jetzt stehen die Figuren in der markanten, rot gestrichenen Spitze des Neubaus im Raum verteilt. Sie sind auf brusthohen Sockeln postiert und immer noch auf die Marienfigur ausgerichtet. Damit orientieren sie sich an der ursprünglichen Portalsituation, sind aber auch als einzelne Figuren wahrnehmbar.
Die Marienfigur überragt die Apostel um ein gutes Stück. Noch weiter oben im Raum steht auf einer Konsole das Relief ¿Der Einzug Christi in Jerusalem¿. Von einem Balkon an der Rückseite des zweigeschossigen Raums kann man von oben auf das Figurenensemble schauen. Dem auf einem Esel reitenden Christus steht man dort oben von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Durch ein sechs Meter hohes Fenster kann man außerdem auf den Dom schauen, an dessen Giebel das Relief ursprünglich angebracht war. Diese Blickachse stellt einen Bezug zur ursprünglichen Position des Reliefs her. Außerdem gibt das Fenster Passanten die Möglichkeit, einen Blick auf die Heiligen in der Spitze zu werfen.

Termine für Redaktionen
Pressekonferenz zur Neueröffnung: 17. September, 11 Uhr
Pressekonferenz zur Ausstellung ¿Das nackte Leben¿: 5. November, 11 Uhr
Bitte melden Sie sich an unter museumkunstkultur@lwl.org.

Öffentliche Termine
Eröffnung:
19. September, 19.30 bis 24 Uhr: Offen! Voreröffnung,
20. September, 10 bis 2 Uhr: Offen! Museumsnacht,
21. September, 10 bis 22 Uhr: Offen! Familientag
Eröffnung der Ausstellung ¿Das nackte Leben¿: 7. November, 19 Uhr

Informationen
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster
Telefon +49(0)251 5907-01, Fax +49(0)251 5907-210
http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de, museumkunstkultur@lwl.org
BLOG http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/blog
FACEBOOK http://www.facebook.com/LWLMuseumKunstundKultur
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Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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