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Mitteilung vom 17.05.13

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Exponatgeschichten zur Ausstellung Wanderarbeit im LWL-Ziegeleimuseum Lage

Der Silberlöffel von Christoph Friedrich Karl Schweppe

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Lage (lwl). "Wanderarbeit - Mensch, Mobilität, Migration" heißt eine Ausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bis zum 29. September in seinem Ziegeleimuseum Lage zeigt. Eine kleine Serie stelltr in den kommenden Wochen Exponate vor, die besondere Geschichten erzählen. Den Anfang macht der silberne Löffel, den der Wanderziegler Christoph Friedrich Karl Schweppe zum 25. Dienstjubiläum von seinem Arbeitgeber geschenkt bekam.

Der Silberlöffel erzählt eine außergewöhnliche, im 19. Jahrhundert aber auch ganz alltägliche Geschichte. Christoph Friedrich Karl Schweppe (1839-1927) arbeitete über 25 Jahre lang während der Kampagne vom Frühjahr bis zum Herbst als lippischer Wanderziegler in den Niederlanden. Über die Wintermonate kehrte er zu seiner Frau Wilhelmine Sophie Henriette in die Heimat zurück und lebte mit seiner Familie in Hagendonop bei Blomberg.

Bereits mit 16 Jahren ergriff Schweppe wie sein Vater Heinrich den anstrengenden Beruf des Zieglers und folgte ihm in die Fremde. Zunächst versuchte sich Christoph Friedrich Karl als Streicher. In den ersten Jahren arbeitete er unter der Aufsicht seines Vaters, der in den Niederlanden bereits erfolgreich als Ziegelmeister tätig war.

Zahlreiche Einträge in den Zieglerbotenlisten belegen Schweppes Tätigkeiten auf niederländischen Ziegeleien. Um beruflich aufzusteigen und sich weiterzubilden, arbeitete er auch in anderen Betrieben rund um Groningen. Bereits mit 27 Jahren war er Brandmeister. ¿Eine schnelle Karriere, wenn man bedenkt, dass damals im Durschnitt 20 Jahre Berufserfahrung nötig waren, um Ziegelmeister zu werden¿, erklärt Jessica Zimmermann vom LWL-Industriemuseum.

Der Ehrgeiz und die Qualitäten als Ziegler lagen bei den Schweppes wohl in der Familie, denn alle Männer - Vater Heinrich, Christoph Friedrich Karl und sein Bruder August - zogen als Wanderziegler in die Niederlande und arbeiteten dort als Brandmeister.

Von 1867 bis zum Ende seines Arbeitslebens um 1891 arbeitete Schweppe im niederländischen Loppersum auf der Ziegelei Enzelens. Beim Ausscheiden erhielt der Lipper Ziegler vom Fabrikanten Pieter Willems Tichelaar den Silberlöffel als Zeichen der Anerkennung und Treue. Der Löffel enthält folgende Inschrift: ¿1891, Brandmeester F. Schweppe op zijn 25 jarige trouwe dienst bij P. W. Tichelaar jz¿. Auf Deutsch übersetzt bedeutet es: ¿1891, Brandmeister F. Schweppe für seine 25-jährigen treuen Dienste bei P. W. Tichelaar Jacobszoon¿.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



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