LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 23.03.10

Presse-Infos | Soziales

Fast jeder zweite Mensch mit Behinderung lebt in seiner Familie

Geld kein Anreiz in der Familie zu bleiben

Bewertung:

Münster (lwl). Finanzielle Hilfen haben keinen Einfluss darauf, ob junge Menschen mit Behinderung, wenn sie erwachsen werden, in ihrer Familie bleiben oder nicht. Immer öfter zieht es sie - wie nicht behinderte Gleichaltrige auch - nach draußen - sei es ins Wohnheim oder in andere Wohnformen für gehandicapte Menschen. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), einer der größten Zahler von Behindertenhilfe bundesweit, in Auftrag gegeben hat.

Nach wie vor gibt es laut Untersuchung aber auch den umgekehrten Fall, dass sie bis ins hohe Alter gemeinsam mit ihren Eltern leben: In Westfalen-Lippe lebt fast jeder zweite Menschen mit Behinderung über 18 Jahren in seiner Familie, insgesamt rund 15.000. ¿Zum ersten Mal wissen wir, dass so viele Familien einen Beitrag zum gemeinsamen Leben leisten¿, sagte LWL-Sozialdezernent Matthias Münning am Dienstag (23.3.) auf einer Fachtagung vor 150 Teilnehmern in Münster.

Zwar wünschten sich die Familien unterstützende Hilfen, sie wollen aber mehrheitlich die Betreuung ihrer behinderten Angehörigen weiter selbst übernehmen, so Münning weiter. Fast in der Hälfte der Fälle sähe sich ein Familienmitglied gezwungen, die Berufstätigkeit wegen der Betreuung aufzugeben. Das Risiko, arm zu werden sei damit deutlicher höher als in der Gesamtbevölkerung:

40 Prozent der Familien hätten ein monatliches Nettoeinkommen unter 1.000 Euro (Gesamtbe-völkerung: 13 Prozent).

Der LWL wird in Regionalkonferenzen mit den Kommunen gemeinsam passgenaue Angebote für die Menschen mit Behinderung und deren Familien erarbeiten.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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