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Mitteilung vom 27.10.09

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Nicht nur Kohle ¿ Das Rohstoffland Ruhrgebiet als Nationaler GeoPark

Bildvortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

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Hattingen (lwl). Es gibt in Deutschland nur wenige Landschaften, in denen sich der Zusammenhang zwischen den natürlichen geologischen Gegebenheiten und Ressourcen und der ökonomisch-kulturellen Entwicklung für den Menschen so deutlich aufzeigen lässt, wie im Ruhrgebiet. Dr. Volker Wrede, Vorsitzender des GeoParks Ruhrgebiet e. V. und Mitarbeiter des Geologischen Dienstes NRW, berichtet am Freitag, 30. Oktober, um 19.30 Uhr im LWL-Industriemuseum Henrichshütte über den Erhalt des geologischen Naturerbes und der damit in Zusammenhang stehenden Stätten der montanhistorischen Industriekultur. Hierzu lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in sein Industriemuseum Henrichshütte ein.

Tatsächlich war die Steinkohle keineswegs der einzige Bodenschatz, der die Entwicklung des Ruhrgebiets hervorrief. Weniger bekannt waren die Vorkommen von Eisenerz, die schon 1758 Anlass zur Gründung der ¿St. Antonyhütte¿ in Oberhausen gaben und auch bei der Entstehung der Henrichshütte 1854 eine wichtige Rolle spielten. Für kurze Zeit spielte das Ruhrgebiet in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch als Blei-Zinkerzprovinz eine Rolle.

Die am Südrand des Ruhrgebietes auftretenden Vorkommen von hochwertigen Kalk- und Dolomitsteinen liefern bis heute wertvolle Rohstoffe auch für die Hüttenindustrie. Sowohl in der Vergangenheit wie auch heute ist das Ruhrgebiet ein wichtiger Lieferant von Steinsalz. Für die Siedlungsentwicklung bedeutsam waren oder sind die Vorkommen von Sandsteinen im Ruhrtal, Vorkommen von Tonen und Tonsteinen, die sich zu Ziegeln und anderen keramischen Produkten verarbeiten lassen und die Vorkommen von Sand, Kies und Zementrohstoffen im Ruhrgebiet oder seiner unmittelbaren Umgebung.

Gerade die Vielfalt der Rohstoffe war ausschlaggebend für die Gründung des Vereins GeoPark Ruhrgebiet e.V. im Jahr 2004. Seitdem arbeitet er daran, das Bewusstsein für die Identitätsstiftenden Zusammenhänge zwischen den natürlichen Grundlagen der Region und ihrer ökonomischen Entwicklung in der Bevölkerung zu stärken. Die Ziele der Geoparkarbeit richten sich nicht nur auf die Unterstützung der geowissenschaftlichen Forschung, sondern vor allem auf die Vermittlung des Wissens hierüber. Diese Aktivitäten wurden 2006 durch die Anerkennung des Ruhrgebietes als ¿Nationaler GeoPark¿ honoriert. Im Jahr 2008 wurde der Nationale GeoPark Ruhrgebiet überdies von der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF) für ¿besonderes Engagement und die Förderung des Dialogs zwischen Geowissenschaften und Öffentlichkeit¿ ausgezeichnet.

Der Vortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen ist kostenlos.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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